Deutsche haben einem Medienbericht zufolge 180,8 Milliarden Euro auf Konten in der Steueroase Jersey geparkt. Dies berichten die «Süddeutsche Zeitung» und der «NRD» in der Nacht auf Mittwoch unter Berufung auf Zahlen des deutschen Finanzministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion.

Die britische Kanalinsel Jersey sei die Steueroase mit dem meisten Geld aus Deutschland in dieser Aufstellung. Dies sei überraschend - weil Jersey demnach bisher in der Debatte über die Steuerflucht von Deutschen gar nicht auftauchte.

Fast 600 Milliarden Euro im Ausland

Erst auf Platz zwei und drei folgten Länder, die als Steueroasen der Deutschen bekannt seien. Aus der Schweiz würden 133,1 Milliarden Euro auf Konten von Deutschen gemeldet, aus Luxemburg 125,8 Milliarden Euro. Insgesamt hätten Deutsche mindestens 591,3 Milliarden Euro auf ausländischen Konten liegen. Die Zahlen bezögen sich auf das Jahr 2018.

Grundlage der Daten ist der sogenannte automatische Informationsaustausch AIA. Dabei informieren sich Staaten gegenseitig über Konten, die ausländische Steuerpflichtige bei ihnen unterhalten. Das soll Steuerhinterziehung erschweren.

Caymans und Bahamas fehlen

Die Statistik des deutschen Finanzministeriums sagt aber nichts darüber aus, ob das Geld legal oder illegal ist. Dies prüfen die zuständigen Finanzämter, nachdem die Daten übermittelt wurden. In der Liste des Ministeriums fehlen laut «SZ» allerdings vermutlich wichtige Steueroasen. So verlangen etwa die Karibikinseln Caymans und Bahamas, dass Statistiken über ihre Länder geheim bleiben.

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(sda/gku)