Zu einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung gehört auch die Steuerung der flüssigen Mittel. Die kurzfristig verfügbare Liquiditätsreserve ist dabei ein wichtiger Puffer. Die Rücklagen auf dem Geschäftskonto sind entscheidend, um Löhne und Lieferantenrechnungen bezahlen zu können – und zwar auch in schwierigen Zeiten. So haben viele Firmen beispielsweise nach der Finanzkrise ihre Reserven aufgestockt, um auf die nächste Krise vorbereitet zu sein. Und die Coronakrise hat gezeigt, dass es trotz vollen Auftragsbüchern schnell zu Liquiditätsengpässen kommen kann. Entweder, weil es auf Kundenseite zu Zahlungsausfällen kommt oder unvorhergesehene Investitionen nötig sind.

Zielkonflikt zwischen Liquidität und Rentabilität

Die Sicherheit eines zu üppigen Liquiditätspolsters hat aber seinen Preis. Denn wer aus Angst zu stark auf Nummer sicher geht, verzichtet auf Rendite oder verpasst attraktive Anlagemöglichkeiten. Und über einen längeren Zeitraum gesehen, schmälert ungenutzte Liquidität nicht nur den Unternehmensgewinn, sondern kann auch zu Verzögerungen bei wichtigen Investitionen führen. Drängende Aufgaben, die für den langfristigen Erfolg notwendig wären, werden nicht angepackt – das Unternehmenswachstum stagniert. «Jedes Unternehmen steht im Zielkonflikt zwischen Liquidität und Rentabilität», sagt denn auch Bernd Geisenberger, Leiter Firmenkunden bei der Migros Bank. «Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte». Denn eine allgemeingültige Formel für den optimalen Liquiditätsgrad von Unternehmen gibt es nicht. «Die optimale Höhe liquider Mittel unterscheidet sich zum Beispiel aufgrund saisonaler Schwankungen von Branche zu Branche oder sogar von Unternehmen zu Unternehmen.» Zentrale Führungsaufgabe bleibt also: die individuelle Überwachung des aktuellen Liquiditätsstatus, die kurzfristige Liquiditätsvorschau für das operative Geschäft und die mittel- bis langfristige Planung der Liquidität für strategische Entscheidungen.

Liquiditätsplanung: operativ, strategisch und überschüssig

Vereinfacht ausgedrückt gibt es drei Liquiditätskategorien: die operative, die strategische und die überschüssige Liquidität. Mit der operativen Liquidität decken Sie die regelmässig anfallenden Ausgaben Ihres Unternehmens ab. Sie gehört auf ein Bankkonto, damit Sie jederzeit auf diese Gelder zurückgreifen können. Die strategische Liquidität dient der Finanzierung Ihrer mittelfristigen Planung, zum Beispiel für eine Expansion oder Ersatz-/Erweiterungsinvestitionen. Als überschüssige Liquidität gelten alle Gelder, die Sie nicht fürs Tagesgeschäft brauchen und die auch nicht strategisch verplant sind – also das, was übrigbleibt, wenn Sie von Ihrem gesamten Cash-Bestand die operative und die strategische Liquidität abziehen. Diesen Überschuss können Sie frei anlegen. Sowohl die strategische wie auch die überschüssige Liquidität eignen sich für sichere, verzinsliche Anlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten.

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