Unmissverständlich naht der Winter. Die Temperaturen sinken, und die Heizungen laufen bald wieder auf Hochtouren. Hauseigentümer verlassen sich auf deren zuverlässigen Betrieb und können dazu heute schon mögliche Probleme vorrausschauend erkennen und verhindern. Dafür nutzen die Klimaspezialisten der Firma Walter Meier bei ihren Wärmepumpen der neusten Generation eine IoT-Plattform (Internet of Things). Konkret sind alle diese Wärmepumpen mit einer SIMKarte ausgestattet, um Daten von derzeit 35 Sensoren in Echtzeit zu analysieren. Der gemeinsam mit der Swisscom aufgegleiste Service «Smart Guard» liefert damit eine vorausschauende Überwachung der Anlagen und reduziert so die Ausfallzeiten. Zudem erlaubt die IoTBasis via Fernwartung eine automatische Regelung, sodass die Anlagen etwa in den Ferien heruntergefahren werden können. Ausserdem wird bei Fehlfunktionen Alarm ausgelöst und, wenn dann die Fernwartung nicht funktioniert, ein Techniker losgeschickt. Auch ihm liefern die Sensordaten vorab schon so viele Informationen, dass er mit dem nötigen Werkzeug und Ersatzteilen vor Ort eintrifft. 
 
Dabei ist der IoT-Einsatz bei Walter Meier nur eines von vielen Beispielen, die in der Schweiz bereits umgesetzt sind. Denn in den verschiedensten Branchen hat man erkannt, dass die mit der Vernetzung verfügbaren Daten von Maschinen, Geräten, Sensoren und Menschen unter anderem dazu beitragen, Abläufe zu optimieren, Probleme schneller zu erkennen, anstehende Entscheidungen in Echtzeit zu fällen und Prozesse autonom steuern und überwachen zu können. Allen Lösungen gemein ist ein Paradigmenwechsel. Nicht mehr die Geräte, Prozesse und Maschinen, sondern die Services werden konsequent fokussiert.
 
Dabei geht es keineswegs nur um Haushaltsgeräte oder die Ablesung von Stromzählern. So sind beispielsweise in St. Gallen die Altglascontainer Sensor-überwacht, sodass sie nur noch geleert werden, wenn sie voll sind. Die Anzahl an Leerungsfahrten hat sich reduziert. In Lenzburg sind zahlreiche Sensoren auf unterschiedlichen Parkfeldern verbaut worden. Das neue Parkleitsystem verzichtet auf die teure Verdrahtung und ist stattdessen mit der speziell auf IoT-Anwendungen ausgelegten LPN-Technik (Low Power Network) von Swisscom ausgerüstet, was die Kosten reduziert. Ein anderes Beispiel der IoT-Verwendung im urbanen Raum ist die smarte Strassenlaterne, die nur leuchtet, wenn Sensoren beispielsweise Fussgänger erfassen. Das Resultat in Bellinzona: Die Stadt konnte den Stromverbrauch der Laternen um 50 Prozent senken.
 
Grundsätzlich gilt heute schon, dass sich, sorgfältig geplant als End-to-End-Lösung, mit dem IoT-Einsatz ein technischer und kultureller Paradigmenwechsel in Unternehmen ohne gravierende Schwierigkeiten umsetzen lässt. Und IoT wird immer beliebter, wie eine Studie 
von MSM Research von diesem Frühjahr belegt. Sie zeigt, dass aktuell nur noch 20 Prozent der hiesigen Unternehmen nicht am industriellen IoT-Einsatz interessiert sind. 15 Prozent haben hingegen schon Projekte umgesetzt, und 30 Prozent sind in der Planungsphase. Interessant ist dabei, dass von den Befragten bereits 19 Prozent dem Thema eine zentrale strategische Bedeutung zumessen, da sich beispielsweise neue Geschäftsmodelle aufgleisen lassen.
 
Als Hemmfaktoren gelten derzeit zwar noch SecurityAspekte, die Kosten und fehlendes internes Know-how. Ausserdem werden Bedenken bei der Komplexität in der Neuausrichtung von Businessmodellen angemeldet, heisst es in der MSM-Studie. Doch all das sind Probleme, für die Unternehmen heute kompetente Partner finden, die wie Swisscom mit ihnen entsprechende Lösungen erarbeiten. Es verwundert daher nicht, wenn die Marktforscher von einem hohen Tempo bei der Ausbreitung von IoT-Anwendungen ausgehen: Schon in den nächsten drei bis fünf Jahren werde IoT Wirklichkeit in über 50 Prozent der hiesigen Unternehmen sein, halten sie fest.
Bestandteile IoT-Ökosystem
Quelle: Swisscom
Flexibel und sicher Daten austauschen
Ein zentrales Thema bei der Entwicklung von IoT-Konzepten und -Anwendungen bildet die Architektur. Denn nicht selten stecken gerade IoT-Lösungen in der Industrie, in Gebäuden und öffentlichen Infrastrukturen in einem Dilemma, sind sie doch oft durch einen langen Lebenszyklus charakterisiert, obwohl die Technologien und die daraus resultierenden Möglichkeiten sich rasant ändern. Deshalb muss die Netzwerk- und Anwendungsarchitektur so konzipiert sein, dass sie sich neuen Entwicklungen flexibel anpassen kann.
 
Ein weiteres Problem, das noch vielen Unternehmen Kopfzerbrechen bereitet, ist die Datensicherheit bei der Vernetzung von Geräten und Maschinen via Internet. Das Thema ist deshalb sehr ernst zu nehmen, weil erste Hackerangriffe von IoT-Geräten bereits ausgeführt wurden. Hier sind Profis gefragt, die wie Swisscom passgenaue Sicherheitsmassnahmen bis an die Endpunkte konzipieren, bauen und betreiben. Sie tragen dazu bei zu vermeiden, dass die immer professioneller und raffinierter werdenden Cyberkriminellen, Erpresser-Programme, sogenannte Ransomware, auf Thermostate bringen oder Gebäudeleitsysteme hacken.
Konkret geht es hier um End-to-End-Security über die gesamte IoT-Anwendung. Das beginnt dort, wo die Daten entstehen. Also hat die Datenübertragung bereits an den Sensoren und Steuerungen verschlüsselt zu erfolgen. Systemübergänge dürfen keine Schwachstellen bilden, und die entsprechenden Gateways müssen laufend mit Sicherheitsupdates versorgt werden können. Mit professionellen Partnern lassen sich solche Herausforderungen meistern.
 
Zudem muss sich jedes Unternehmen überlegen, wo die anfallenden Datenberge gespeichert werden sollen. Hausintern wird das nur in seltenen Fällen möglich sein, weshalb sich die Lagerung in einem hochsicheren Rechenzentrum der Schweiz als Alternative anbietet. Wer zudem auf den Datenaustausch mit Geschäftspartnern angewiesen ist, sollte den Rückgriff auf eine cloud-basierte Infrastruktur evaluieren. Auch wenn die naturgemäss stark standardisiert ist, dürfte sie bei der Datenübertragung in der Regel einer individuellen IT-Landschaft mit unklaren Schnittstellen vorzuziehen sein.
Research ICT
Quelle: Swisscom
IoT und die Cloud
Gleichwohl ist bei der Datenlagerung in der Cloud abzuklären, welches Modell – private, public oder hybride Cloud – die meisten Vorteile bietet. Selbst wenn heutzutage hybride Clouds immer öfter bevorzugt werden, 
muss in jedem Fall vom Cloud-Anbieter ein individuelles Berechtigungs- sowie ein umfassendes Sicherheitskonzept erwartet werden.
 
IoT-Daten statt unternehmensintern in einer Cloud zu lagern, wird aber auch deshalb favorisiert, weil so die Möglichkeit besteht, zusätzliche Daten einfach hinzuzufügen. Das geschieht in der Cloud nämlich, ohne jedes Mal die Grenze einer Unternehmens-Firewall durchschreiten zu müssen. Zu bedenken ist dabei, dass in Zukunft ganze IoT-Ökosysteme entstehen, die auch Daten anderer Marktteilnehmer umfassen werden, wenn es darum geht, Geschäftsvorteile zu erlangen oder neue Geschäftsmodelle mit den zusätzlichen Daten zu entwickeln. Isolierte Inselanwendungen, das einst sprichwörtliche Gärtchendenken, wird jedenfalls durch die Vernetzung unterschiedlichster Endgeräte definitiv überwunden.