«Ein Leader ist immer nur so gut wie sein Team», beschreibt Daniela Massaro die wichtigste Lektion, die sie in ihrer Karriere gelernt hat. Am Anfang einer Karriere konzentriere man sich eher auf sich selbst, messe sich an seinen eigenen Leistungen und Resultaten. Das ist heute bei ihr als Country-Managerin bei Mastercard Schweiz grundlegend anders. «Nicht ich bin im Zentrum, sondern mein Team», erklärt die promovierte Betriebswirtschafterin. Nur gemeinsam sei man stark. «Ich kann zwar vorangehen, aber wenn die Leute nicht hinter mir stehen und mitziehen, erreichen wir unsere Ziele nicht.» Dazu sei es wichtig, dass man als Leader gut zuhöre, offen und liberal bleibe und als authentisches Beispiel vorangehe. «So lassen sich die Menschen mitnehmen, inspirieren und zum Handeln befähigen», weiss Massaro.

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Moderne Arbeitsbedingungen

In Zeiten des Fachkräftemangels werde es zudem wichtiger, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen, beobachtet Daniela Massaro und spricht damit Trends in den Bereichen «Working Environment» und «Working from elsewhere» an. «Bei Mastercard dürfen die Mitarbeitenden zwei Tage in der Woche im Homeoffice arbeiten. Zudem können sie vier Wochen im Jahr vom Arbeitsplatz fernbleiben und stattdessen im Ausland arbeiten», erklärt sie. Das seien Arbeitsbedingungen, die die Mitarbeitenden spätestens seit Corona verlangen.

Diese «Remote-Work-Activity» beeinflusse auch das Verständnis von Führung, sagt die Managerin. «Mikro-Controlling funktioniert so nicht. Im Vordergrund stehen eher klare Zielsetzungen und die Kontrolle des Endresultats. Wann und wie lange jemand an einer Aufgabe sitzt, ist irrelevant.»

Zu den Aufgaben eines Leaders gehört für Massaro auch, das Potenzial einzelner Mitarbeitenden zu sehen und entsprechend zu fördern. «Dabei unterscheide ich nicht zwischen Mann und Frau», betont sie. Diese Haltung ist nicht nur in ihrem persönlichen Mindset, sondern konzernweit tief verankert. «Das Thema Equality wurde bei Mastercard schon sehr früh sehr stark getrieben.» Dabei blieb man nicht nur beim Gender, sondern erweiterte die Diskussion auf Diversity und Inclusion und schloss damit Menschen mit unterschiedlichster Herkunft, Vorlieben und Fähigkeiten mit ein. «Als amerikanisches Unternehmen fuhr Mastercard von Anfang an viel breiter», erklärt Massaro und nennt gleich ein Beispiel: «In den USA wird bei Bewerbungen kein Foto mitgeschickt. Und bei den Personalien wird alles durchgestrichen, was auf Geschlecht, Alter oder Herkunft der Person schliessen lässt, weil diese Informationen irrelevant sind.» In den Staaten sei dieses Gedankengut aufgrund der Geschichte tief verankert. «Bewerberinnen und Bewerber bei Mastercard Schweiz schicken nach wie vor ein Foto mit, und die Personalien sind offen einsehbar. Das gehört zu unserer Kultur», erklärt die Country-Managerin.

 

Gleichstellung in allen Bereichen

Vielfalt wird grossgeschrieben bei Mastercard Schweiz: Vom kleinen Projektteam bis hin zu den höheren Funktionsebenen wird darauf geachtet, dass die Teams möglichst divers sind. «Studien belegen, dass die Leistungen von gemischten Teams besser sind», weiss Daniela Massaro. «In der Schweiz sind wir diesbezüglich sehr gut unterwegs. Der Grund: Diversity zieht Diversity an.» Das fange schon bei Formulierungen in Stellenanzeigen an: «Mit Worten fühlen sich gewisse Personen angesprochen oder eben auch nicht», so Massaro. Deshalb achte man darauf – auch mithilfe künstlicher Intelligenz –, dass in Stellenausschreibungen sowohl eher männliche als auch eher weibliche Attribute und Adjektive verwendet werden, um ein möglichst breites Spektrum an Bewerberinnen und Bewerbern anzusprechen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist Equal Payment. «Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, das ist unser Grundsatz», erklärt Daniela Massaro. Auch hier kommen technologische Hilfsmittel ins Spiel, die alles analysieren und dafür sorgen, dass auf Funktionsebene alle gleich bezahlt werden. «Darüber hinaus wollen wir auch in den höheren Hierarchiestufen Equal Payment erreichen. Da haben wir noch einen kleinen Gap, weil der Anteil von Frauen in den höheren Stufen immer noch vergleichsweise gering ist.» Gleichstellung gilt übrigens auch, wenn Mitarbeitende Eltern werden. So kommen sowohl Mütter als auch Väter in den Genuss eines viermonatigen Elternschaftsurlaubs. Dasselbe gilt, wenn Mitarbeitende ein Kind adoptieren. 

 

Gesten statt Grenzen

Als Leader gehört es für Daniela Massaro zum Alltag, ihre Mitarbeitenden für das Thema Gleichstellung zu sensibilisieren. «Am Frauentag am 8. März schenke ich jeweils allen Frauen eine Rose – und den Herren auch», erklärt sie. Mit Gesten wie diesen sensibilisiert die Managerin automatisch für die Thematik. Worauf sie Wert legt, ist, dass Aktivitäten und Weiterbildungen im Bereich Gleichstellung sowohl der weiblichen als auch der männlichen Belegschaft offenstehen. «Es soll niemand ausgegrenzt werden», hält sie fest. Eine Maxime, die nicht nur Massaros Führungsstil auszeichnet, sondern das gesamte Unternehmen Mastercard Schweiz prägt.