Wahrscheinlich nutzt man die eigene Ferienwohnung auf dem Land oder in den Alpen nur zwei- oder dreimal im Jahr. Und auch wenn man sie dann noch ein paarmal über eine Agentur ober über Airbnb weitervermieten kann, steht sie die meiste Zeit des Jahres leer. Und ist damit ungeschützt. Nicht nur gegen Unwetter, sondern auch gegen Kriminalität.

170 Einbrüche pro Tag

Auch wenn die Zahlen leicht rückläufig sind – in der Schweiz werden jährlich über 64 000 Einbrüche registriert. Mit Abstand am stärksten betroffen sind Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser und dabei meistens nicht das Erdgeschoss, wo kriminelle Aktivitäten von aussen eher beobachtet werden könnten, sondern die oberen Etagen. Gefährdet sind dabei vor allem Häuser, die von Hecken und Mauern blickgeschützt sind.

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Zur Beruhigung der Immobilienbesitzer kann man immerhin berichten, dass nachweislich eher in Städten eingebrochen wird als in ländlichen Gebieten. Das hat auch damit zu tun, dass es für Einbrecher in einem Feriendorf potenziell einfach weniger «Arbeit» gibt als in den urbanen Regionen, und zudem dürfte es in den Ferienwohnungen auch weniger Schmuck und wertvolle Gemälde haben – vielleicht mal abgesehen von Gstaad und St. Moritz. In den Ferienwohnungen lässt man die Skiausrüstung und die Winterkleider – und vielleicht noch ein paar Flaschen Lieblingswein für den nächsten Besuch. Trotzdem, Prävention zahlt sich aus, und man kann sein Eigentum besser schützen.

Erstens gilt es einfach aufzupassen, wenn man am Abreisetag der Ferien seine Wohnung verlässt. Da soll man sich die Zeit nehmen: Ist alles abgeschlossen, die Rollläden komplett unten, die Hochfenster im Keller zugeschlossen und die Türsperren aktiviert? Und selbstverständlich dürfen weder Bargeld noch Laptops hinterlassen werden; ein Ferienfernseher oder Kleider sind heute nicht mehr «attraktiv» genug, um entwendet zu werden.

Bezahlbar sind mittlerweile auch Bewegungsmelder, die mindestens mal Licht auslösen oder sogar kleine Warntöne. Dass man in der Nähe wohnende Nachbarn über die An- und Abwesenheit informiert, ist auch keine schlechte Idee. Community Security nennt man das im südlichen Afrika. So soll man sich im Feriendorf so weit möglich vernetzen. Vielleicht ist ein Nachbar ja auch bereit, in der stillen Zeiten mal nach der Wohnung zu schauen oder sogar zu lüften. Zweitens gibt es ja immer mehr Mikroalarmanlagen, intelligente Apps, die live aufs Smartphone rapportieren. Diese Systeme reagieren aber zum Teil hochempfindlich und entsprechend steigt die Anzahl von Fehlalarmen. Da halten die Behören aber weiterhin fest, dass Nachbarn, die glauben, einen Einbruch wahrzunehmen, sich trotz einer möglichen Fehlmeldung unmittelbar bei der Polizei melden sollen.

Eine interessante Alternative ist, die Immobilie einem ortsansässigen Weitervermieter in Obhut zu geben. Das geschieht beispielsweise bei den Hard Rock Residences in Davos. Die Besitzer können ihre dort erworbenen Ferienwohnungen bis zu acht Wochen im Jahr selbst nutzen; die Betreiber vermieten die Wohnung dann die restliche Zeit. Diese Betreiber sind also vor Ort, reinigen die Immobilie und schützen sie gleichzeitig.