Während der Pandemie stellten viele Unternehmen fest, dass ihr Betrieb auch ohne Büropräsenz der Mitarbeitenden funktioniert. Daraus zu schliessen, dass diese Erfahrungen nun zu einem Einbruch des Marktes für Büroimmobilien führen, wäre voreilig. Denn: Kaum jemand möchte seine Kunden und Kundinnen daheim in der trauten Wohnung empfangen. Zudem funktionieren viele Jobs von zu Hause nicht via Zoom. Dazu gehört zum Beispiel der Verkauf, wo das Vertrauen ins Gegenüber entscheidet, ob man ins Geschäft kommt. Fazit nach zwei Jahren im Homeoffice: Es geht nicht ohne Büros.

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Zusammen mit dem Firmensitz, der in der analogen Welt sichtbar ist und Identität schafft, sind Büros sehr wichtig. Dort tauscht man sich sozial und fachlich aus. Das kann Teams zusammenschweissen und bessere Resultate erbringen. Zudem sind Offices gerade für junge Menschen bis etwa dreissig Jahre wichtig. In der Bürowelt können sie Netzwerke aufbauen. 

Der Trend geht hin zu gesundheitsförderlichen Arbeitswelten.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist ein Arbeitsplatz, an dem man sich wohlfühlt, ein Wettbewerbsvorteil. Die Architektur kommt diesem Bedürfnis mit veränderbaren Bürogrundrissen teilweise entgegen. Wo früher Grossraumbüros mit dicht gedrängten Schreibtischen -angesagt waren, laden neue Raumaufteilungen mit -offenen Besprechungsbereichen zum kreativen Austausch ein und ermöglichen Socializing-Bereiche. 

Sicherlich wird es in geringem Umfang zu Flächenreduzierungen auf dem Büromarkt kommen. Aber schliesslich wollen Unternehmen sicherstellen, dass nach wie vor allen Mitarbeitenden auch ein Arbeitsplatz zur Verfügung steht. 

Asset-Klasse bleibt attraktiv 

Büros behalten langfristig ihre Daseinsberechtigung und sind eine stabile Möglichkeit der Geldanlage mit vielen Vorteilen: regelmässiger Cashflow durch Mieteinnahmen, eine langfristige Portfoliodiversifikation sowie Wertstabilität in Zeiten von Niedrigzinsen.

Büros behalten langfristig ihre Daseinsberechtigung und sind eine stabile Möglichkeit der Geldanlage mit vielen Vorteilen

Fonds mit Büroimmobilien sind heute im Universum der Kapitalanlagen nicht mehr wegzudenken. Doch künftig müssen Anlegende und Investierende vor dem Kauf von Fondsanteilen einen noch sorgfältigeren Blick darauf richten, wie flexibel einzelne Büroflächen an neue Raumanforderungen angepasst werden können. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Immobilien in einer sich wandelnden Arbeitswelt auf die veränderte Nachfrage reagieren können und damit langfristig Werte für Anlegerinnen und Anleger schaffen.

Eigenes Asset- und Property-Management von Vorteil

Wenn es darum geht, Gewerbeimmobilien marktfähig weiterzuentwickeln und die vorhandenen Ineffizienzen zu beheben, ist ein eigenes Asset- und Property-Management von Vorteil. Bereits beim Erwerb der Immobilie wird durch ein gemeinsames Team aus Einkäufern und -Assetmanagerinnen ein Businessplan erstellt, der die konkreten Entwicklungsmassnahmen im Bereich der Flächen-, Substanz- und Mieteroptimierung mit -detaillierten Massnahmen sowie Zeit- und Kostenplänen enthält. 

Die Betreuung der Immobilien nach einem Ankauf sollte idealerweise lokal und mit einem regionalen und bewährten Netzwerk aus Dienstleistern, Handwerkern und Maklern erfolgen. Damit wird die Immobilie für ihren jeweiligen Standort optimal positioniert und nach erfolgreicher Umsetzung der Massnahmen auch wertvoller. 

Ein solcher 360-Grad-Ansatz mit einer ganzheitlichen Beachtung aller immobilienwirtschaftlichen Aspekte ermöglicht einem erfahrenen Fonds- und Assetmanager, unterentwickelten Immobilien eine zweite Chance zu geben und unabhängig vom steigenden Zinsumfeld und Baukosten eine attraktive Rendite für private Investoren und Investorinnen zu erreichen. 

Ein Gastbeitrag von Rauno Gierig, Verwaltungsrat Verifort Capital Service, Tübingen.