Dania Kambly bringt es auf den Punkt: «Eine starke Marke ist ein Versprechen. Die Beziehung zur Marke baut auf alle Erlebnisse, welche die Konsumentinnen und Konsumenten mit ihr und ihren Produkten hatten.» Gemeinsam mit ihrem Mann Nils steht sie an der Spitze des Schweizer Traditionshauses Kambly mit Sitz im Emmental. Sie präsidiert den Vorstand, er leitet die Geschäftsführung. Und sie wissen um die Verantwortung, die sie tragen. Als Paar führen sie das Unternehmen für Schweizer Feingebäck in vierter Generation. «Die Marke vermittelt Vertrauen, indem die Produkte immer und immer wieder die Erwartungen übertreffen», ergänzt daher auch Nils Kambly. «Es ist für Kambly wichtig, höchste und konstante Qualität zu bieten, sodass die Produkte immer wieder begeistern.»
Die Zukunft fordert heraus
Doch wie auch andere Schweizer Traditionsunternehmen, ruht man sich bei Kambly nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus. «Wir wollen immer wieder neue Impulse setzen, immer Neues kreieren und neue Produkte auf den Markt bringen», sagt Dania Kambly. «All das wird begleitet von einer sympathischen und eigenständigen Kommunikation. So stellen wir sicher, dass wir den zeitlosen Markenwerten treu bleiben, während ihre Erscheinungsform immer der neuen Zeit angepasst wird oder der Zeit sogar leicht voraus ist.»
Einfach ist das jedoch nicht immer. Dazu Nils Kambly: «Die Welt ist mehr denn je in einer Phase der Unsicherheit. Dies spüren wir auf mehreren Ebenen. Im Einkauf sind dies die Versorgungssicherheit, die Qualität der Rohstoffe und der Preis.» Aktuell ist beispielsweise die Versorgung mit Schokolade weltweit schwierig, beziehungsweise liegen die Preise aktuell bei über 8000 Dollar. Das ist drei- bis viermal mehr als der Durchschnitt der letzten Jahre. Parallel macht den Produzenten die zunehmende Regulierungsdichte zu schaffen. «Die Politik hat in den letzten Jahren auf die Verunsicherung mit einer massiv steigenden Zunahme an Verpflichtungen und Regelungen reagiert», so Nils Kambly. «Ankündigungen zur Mässigung der Bürokratie gibt es nun endlich, aber es ist noch kein Rückgang in Sicht.»
Auf der anderen Seite wandeln sich die Bedürfnisse auf Kundenseite. Es wird wieder bewusster konsumiert, man vertraut auf Marken mit starken Werten und einem Fokus auf Nachhaltigkeit. Hier ist Kambly gut positioniert. Dazu Dania Kambly: «Wir beobachten eine Schnelllebigkeit und Überinformation, welche es erschweren, in einem gesättigten Markt ein neues Produkt bekannt zu machen, sodass es sich langjährig etablieren kann. Die sich wandelnden Bedürfnisse nach etwas besonders Feinem gibt uns jedoch viel Perspektive und begeistert uns, weiterhin unsere Produkte zu pflegen und auch immer neue zu entwickeln.»
Automatisierung dank Digitalisierung
Bei Kambly spielt dabei auch das Thema Digitalisierung eine grosse Rolle. Investiert wurde in Zyklen, aktuell befindet man sich wieder in einer Phase des Ausbaus. «Ziel ist es, weiter zu automatisieren und die Zusammenarbeit zwischen unseren Mitarbeitenden und Partnern zu fördern», sagt Nils Kambly und ergänzt: «Geht es jedoch um Krypto und Blockchain, wurden diese Themen schon vor vielen Jahren in der Lieferkette als kommender Trend gefeiert. Dies hat sich aber nicht bewahrheitet.» Daher wird man bei Kambly weiterhin möglichst regional, mit langfristigen Partnern, auf einer gefestigten Vertrauensbasis arbeiten. Dennoch weiss man, dass Lieferketten in Zukunft ein herausforderndes Thema bleiben werden. «Klimawandel, Spekulationen und ein Weltmarkt, der wechselnden Handelshemmnissen unterworfen ist, werden die Resilienz unserer Lieferkette weiter auf den Prüfstand stellen. Hier wird ein Invest in Nachhaltigkeit auch ein Invest in die Versorgungssicherheit sein», ist sich Nils Kambly sicher.
Doch man sei gut aufgestellt. Da sind beide überzeugt. Denn «Kambly ist ein eignergeführtes Familienunternehmen, wo die Eignerfamilie gleichnamig zur Marke ist», sagt Dania Kambly abschliessend. «Die Identifikation und das Engagement der Familie sind gross und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Abteilungen sehr eng. Kurze Entscheidungswege und die geteilte Begeisterung zeichnen die interne Zusammenarbeit aus.»