Nenad Mlinarevic von der «Neuen Taverne», Zizi Hattab vom «Kle» oder Tim Raue, Inhaber des gleichnamigen Berliner Sternerestaurants, sind nur einige Spitzenköche, die Produkte von Planted auf der Karte haben. Die pflanzlichen Fleischalternativen des Schweizer Food-Tech-Startups werden im Kemptthal bei Winterthur sowie im deutschen Memmingen hergestellt. Genauso wichtig wie die Produktionsstätten ist das eigene Forschungslabor, in dem verschiedene Proteinquellen getestet sowie immer neue Rezepturen entwickelt werden. «Als Marktführer in der Kategorie pflanzenbasiertes Fleisch ist Innovation für uns zentral, um uns langfristig im Schweizer Markt sowie ausserhalb zu behaupten», sagt Sprecherin Melissa Huber. Der Bereich der alternativen Proteine entwickle sich rasant, die Konsumenten würden heute nicht nur eine pflanzliche Option erwarten, sondern auch Produkte, die in Geschmack, Nährwert, Textur und Vielfalt überzeugten. «Innovation bedeutet für uns nicht nur technologische Weiterentwicklung, sondern auch kulinarische Kreativität, also neue Geschmackserlebnisse und Zubereitungsarten», ergänzt Huber ihre Ausführungen.
Die Textur muss überzeugen
2024 führte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit den Küchenchefs Tim Raue und Tim Mälzer ein pflanzliches Steak ein, das auf Sojaprotein basiert und durch proprietäre Fermentationsprozesse entsteht. Die dadurch wachsenden «Muskelfasern» sorgen für ein Produkt, das in Textur und Geschmack echtem Fleisch nahekommt. Die Herstellung verursacht laut Huber 97 Prozent weniger CO2-Emissionen und benötigt 81 Prozent weniger Wasser im Vergleich zu konventionellem Rindfleisch. Dabei bleibe Planted seiner Philosophie treu: Das Produkt bestehe ausschliesslich aus natürlichen Zutaten und sei reich an Eiweiss, Ballaststoffen, Vitamin B12 und Eisen. Das innovative Verfahren habe eine grosse Nachfrage ausgelöst, weshalb der Fokus der im Sommer eröffneten Produktionsstätte in Memmingen auf der Skalierung und Weiterentwicklung solcher Produkte und der Technologie dahinter liege. Noch in diesem Jahr sollen zahlreiche weitere Neuheiten dieser Produktgruppe auf den Markt kommen.
Wie Huber erklärt, sind sämtliche Innovationen eng mit der Markenidentität des ETH-Spin-offs Planted verknüpft: «Als Unternehmen mit wissenschaftlicher DNA und klarem Nachhaltigkeitsfokus steht Planted für hochwertige, natürliche und transparente pflanzliche Proteine, die echten Fleischgenuss ermöglichen, ganz ohne Tier.» Alles, was man tue, zahle auf das Markenversprechen «Approved by Meat Lovers» ein und unterstütze die Mission von Planted, eine neue Normalität für nachhaltige Ernährung zu schaffen. «Unsere Innovationen sind gezielt darauf ausgerichtet, den Bedürfnissen einer wachsenden Zielgruppe gerecht zu werden, die bewusst, gesund, nachhaltig und genussorientiert essen möchte», sagt Huber. Dafür steht Planted in engem Austausch mit seiner Community und beobachtet kontinuierlich, wie sich Konsumverhalten und Erwartungen verändern. Sei es durch Marktforschung, Social-Media-Insights, Feedback aus Handel und Gastronomie oder durch den direkten Austausch mit Konsumenten. So lasse sich frühzeitig erkennen, welche Themen die Menschen wirklich bewegen. «Aktuell sehen wir ein stark wachsendes Bedürfnis nach authentischem Genuss, natürlichen Zutaten und Transparenz – die Konsumenten möchten wissen, was in ihrem Essen steckt, und erwarten pflanzliche Produkte, die nicht als Verzicht, sondern als kulinarische Bereicherung wahrgenommen werden», erklärt Huber. Gleichzeitig gewinnt der Trend zu Convenience und Vielfalt an Bedeutung. Die Nachfrage geht in Richtung alltagstaugliche Produkte, die trotzdem geschmacklich überzeugen und Raum für Kreativität in der Küche lassen würden.
Hochwertige Lebensmittel werden geschätzt
Diese Kriterien treffen auch auf die kürzlich lancierte Crispy Range zu, die neben Nuggets auch einen knusprigen Burger und ein Schnitzel umfasst. Alle drei stehen für eine rein natürliche und kurze Zutatenliste, eine authentische Textur und unkomplizierte Zubereitung. Damit trifft die Crispy Range den Nerv der Konsumenten, die sich im hektischen Alltag nach schnellen, aber hochwertigen Alternativen sehnen. «Gerade in der Schweiz, wo Qualität und Nachhaltigkeit besonders geschätzt werden, ist Innovation ein entscheidender Faktor, um Vertrauen aufzubauen und neue Zielgruppen zu gewinnen», sagt die Sprecherin.
Allerdings reagiert der einheimische Markt anders auf Innovationen als andere Märkte: «Die Konsumenten in der Schweiz informieren sich sehr genau, bevor sie neue Produkte ausprobieren. Sie legen grossen Wert auf Natürlichkeit, Herkunft und glaubwürdige Markenwerte. Innovation allein reicht also nicht. Sie muss relevant, nachvollziehbar und qualitativ überzeugend sein sowie einen echten Mehrwert schaffen», betont Huber.

