Was bewegt Konsumentinnen und Konsumenten zum Kauf? Wann bleiben sie einer Marke treu? Und wie verhalten sie sich in Zukunft? Diesen Fragen geht das Prüfungs- und Beratungsunternehmen PwC mit der «PwC’s Global Consumer Insights Pulse Survey» nach. Die jüngste Ausgabe vom Frühjahr 2022 analysiert die Meinungen von 9069 Konsumentinnen und Konsumenten aus 25 Ländern.

Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) – oft mit dem Begriff Nachhaltigkeit kurzgefasst – wirken sich wesentlich auf den privaten Konsum aus. So nennen 35 Prozent der Studienteilnehmenden das Soziale, 34 Prozent die Unternehmensführung und nur 22 Prozent das Umweltengagement als entscheidend für Markenvertrauen und Weiterempfehlungsbereitschaft. Die Themen Soziales und Governance bieten den Unternehmen derzeit das grösste Differenzierungspotenzial.

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Neue Generation, neue Werte

Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Generationen. Für die Gen Z (jünger als 25 Jahre) und die Millennials (26 bis 40 Jahre) fallen ESG-Faktoren mehr ins Gewicht als für die Generation X und die Babyboomer. Gemäss der 2021er-Nextgen-Umfrage «Nachhaltigkeit und Foodwaste» von Neoviso sind vier Fünftel der Gen Z bereit, mehr für etwas zu bezahlen, wenn es nachhaltig produziert wird.

Die Autoren

Alexander Schultz-Wirth, Partner und Leiter Customer Transformation

Michael Betz, Senior Manager, Customer Transformation

Günther Dobrauz, Partner und Leader, Legal; alle PwC Schweiz, Zürich.

Die Gen Z hat ein deutlich anderes Wertegerüst entwickelt als Vorgängergenerationen. Sie wurde in eine Welt mit hohen Lebensstandards und relativem Wohlstand hineingeboren. Letzteren erachtet sie als ausreichend und setzt ihre Schwerpunkte bei Themen wie Nachhaltigkeit, Sinnhaftigkeit bei der Arbeit oder bei einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Das zwingt die Unternehmen, ihr Angebot entsprechend anzupassen. Damit solche Veränderungen greifen, müssen sie authentisch sein und dürfen nicht auf reines Greenwashing hinauslaufen. Anbietende sollten ESG als Differenzierungsfaktor nicht überschätzen. Vieles wird von Konsumentinnen und Konsumenten erwartet. Die Gen Z gibt neue Bedürfnistendenzen vor, ist aber trotzdem sehr heterogen. Eine bedürfnisorientierte Segmentierung ist daher wichtig und notwendig.

Das Metaverse ist eine Art begehbares Internet, in dem die reale und die virtuelle Welt verschmelzen. Man betritt diese Welt mit einem Smartphone, Laptop oder einer Virtual-/Augmented-Reality-Brille (VR/AR) und bewegt sich mit einem Avatar, einer digitalen Identität. In dieser Parallelwelt trifft man Freundinnen und Freunde, nimmt an Events teil und kauft oder handelt mit Produkten und digitalen Vermögenswerten wie etwa Non-Fungible Token.

29 Prozent der von PwC befragten Konsumentinnen und Konsumenten haben in den letzten zwölf Monaten über einen VR-Kanal eingekauft. 6 Prozent davon haben ein Konzert oder eine Einzelhandlungsumgebung besucht, genauso viele haben NFT erworben. Die Pandemiejahre haben die Nutzung von digitalen Kanälen akzentuiert. Obwohl das Metaverse in den Kinderschuhen steckt, müssen es Anbietende zunehmend in ihre Omnichannel-Präsenz integrieren. Denn Kundinnen und Kunden erwarten ein nahtloses Erlebnis über alle Kanäle hinweg.

Unternehmen müssen sich auf den Mehrwert des Metaverse konzentrieren.

 

Das Metaverse bietet ein enormes Potenzial. Das Marktforschungsinstitut Gartner geht davon aus, dass im Jahr 2026 bereits 25 Prozent der Menschen mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse verbringen. Schon heute setzen zahlreiche Unternehmen bei der Aus- und Weiterbildung auf VR; zum Beispiel Lufthansa für die Ausbildung von Flugbegleitenden. Nicht zu vergessen: Für den erfolgreichen Eintritt ins Metaverse braucht es Mitarbeitende, die sich und andere für das Thema begeistern. Der gegenwärtige Fokus vieler Unternehmen, ihre realen Produkte um eine virtuelle Variante im Metaverse zu erweitern, kann ein erster geschickter Schritt sein – vorausgesetzt, das Unternehmen gestaltet ein Erlebnis rund um das Produkt, das die gewünschte Community anspricht, wachsen und partizipieren lässt. Aber: Das Metaverse soll nicht nur zu «Digital Twins» anregen. Es ist neben dem Retail-Faktor als ein neues Medium zu verstehen, um Zusammenhänge zu erklären und Erlebnisse zugänglich zu machen, die ohne diese Art dreidimensionaler, immersiver Technologien bisher nicht möglich waren.

Auf der Suche nach der optimalen Verwendung des Metaverse müssen sich Unternehmen stets auf dessen Mehrwert für Kundinnen und Kunden konzentrieren und nicht vornehmlich auf die VR-Brille, denn die ist nur ein mögliches Hilfsmittel.

Lernen und Ausprobieren erwünscht

Das Thema Metaverse befindet sich in einer frühen, explorativen Phase und trägt den Charakter einer Evolution. Für die Unternehmen ist jetzt die Zeit, sich damit auseinanderzusetzen und mit Anwendungsmöglichkeiten zu experimentieren. Damit das gelingt, ist ein Grundverständnis der Metaverse-Kernelemente notwendig. Entsprechend ist die Nachfrage nach hochwertigen, kompakten Einführungskursen gerade auf Stufe der Entscheidungstragenden signifikant gestiegen.