Die Welt versinkt im Müll. Gemäss der Weltbank dürfte das weltweite Abfallvolumen bis 2050 um 70 Prozent auf 3,4 Milliarden Tonnen zunehmen – das entspricht mehr als dem Doppelten des Bevölkerungswachstums im gleichen Zeitraum. Während in Europa, Zentralasien und Nordamerika mindestens 90 Prozent der anfallenden Abfälle eingesammelt werden, sieht es bei der Wiederverwertungsquote weniger gut aus. In der Schweiz wird immerhin mehr als die Hälfte des Hausmülls recycelt, in Europa nur 43 Prozent und in den USA nur ein Drittel. Weltweit erhalten sogar lediglich 14 Prozent der Abfälle ein zweites Leben.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Der Autor

Johannes Haubrich, Head of Product Management for Fixed Income & Equity Solutions bei Nordea Asset Management

Vieles, was nicht wiederverwertet werden kann, wird zur Energieerzeugung verbrannt. Das Problem dabei: Dies erhöht die globalen Kohlendioxidemissionen und ist damit schädlich für Mensch und Klima. Dabei ist Müll nicht nur ein schwer vermeidbares und umweltbelastendes Nebenprodukt des Konsums, sondern vor allem auch ein wertvoller Rohstoff. Bei richtiger Verwertung kann Abfall Ressourcen wie Holz, Öl oder Metalle ersetzen, die ihrerseits nicht im Überfluss vorhanden sind. Dadurch lassen sich Einnahmen generieren.

 

Grosses Problem, noch grösseres Potenzial

Der grösste Produzent von Abfall weltweit sind die USA mit 624 700 Tonnen pro Tag. Pro Person sind das rund 811 Kilogramm jährlich. Dieses enorme Abfallaufkommen birgt einerseits Herausforderungen, bietet anderseits jedoch auch ein enormes Potenzial an Ressourcen und Rohstoffen, welches genutzt werden kann.

GFL Environmental gehört in Nordamerika zu den Top-fünf-Unternehmen im Bereich Abfallmanagement. In den vergangenen fünf Jahren verzeichnete GFL ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 32 Prozent, wodurch es sich zum am schnellsten wachsenden börsenkotierten Entsorgungsunternehmen für Siedlungsabfälle in den USA entwickelt hat. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass GFL im Vergleich zu seinen Mitbewerbern deutlich höhere jährliche Investitionen im Bereich Fusionen und Übernahmen tätigt. GFL ist ein «One-Stop-Shop» und deckt vom Recycling über Umweltdienste bis hin zur Energiegewinnung aus Müll das ganze Spektrum ab. Da alles aus einer Hand geliefert wird, sparen die Kunden nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

2022 wurden in den GFL-Anlagen unter anderem über eine Million Tonnen Faserstoffe sowie 184 000 Tonnen Plastik recycelt. GFL betreibt zudem ein umfangreiches Netzwerk für die Entsorgung und Wiederverwertung flüssiger Abfälle und bietet Lösungen für die Sanierung kontaminierter Böden an, was auch zur Erschliessung von Brachflächen beiträgt. Im Jahr 2022 wurden fast 4 Millionen Tonnen Erde, 890 Millionen Liter Abwasser und 340 Millionen Liter gebrauchtes Motoröl und Frostschutzmittel verarbeitet.

Etwa 44 Prozent der weltweit erzeugten Abfälle sind organische Abfälle wie Lebensmittel und Grünabfälle, die bei ihrer Lagerung auf Mülldeponien Deponiegas erzeugen. Dieses Gas besteht zu etwa der Hälfte aus Methan, einem starken Treibhausgas, das mindestens 28-mal effektiver als CO2 die Wärme in der Atmosphäre speichert. Anstatt es in die Atmosphäre gelangen zu lassen, kann Deponiegas aufgefangen, umgewandelt und als erneuerbare Energiequelle, insbesondere als Biomethan, genutzt werden. Angetrieben von neuen staatlichen Anreizen fliesst der Grossteil des derzeit erzeugten Biomethans der USA in den Transportkraftstoffsektor. Allein im Jahr 2022 stieg die Nachfrage dadurch um 20 Prozent. Bis 2050 könnte der Markt für Biogas um das Zehnfache wachsen.

 

Solide Wachstumsperspektive

GFL Environmental macht sich diesen Trend zunutze und plant, die Nutzung von Biomethan deutlich auszubauen, um sowohl seinen CO2-Fussabdruck als auch die Betriebskosten zu senken. Derzeit sind neun Deponiegasanlagenprojekte in der Entstehung. Jedes von ihnen weist mit einer erwarteten Amortisationszeit von unter zwei Jahren einen hohen Rentabilitätsgrad auf.

Die hohen Markteintrittsbarrieren im stetig wachsenden Entsorgungssektor geben Unternehmen wie GFL weiteren Rückenwind und stärken zudem deren Preissetzungsmacht. In den vergangenen fünf Jahren konnten Preiserhöhungen von 28 Prozent durchgesetzt werden. Die Inflation betrug im gleichen Zeitraum 18 Prozent. Das kommt nicht zuletzt auch den Anlegenden zugute, die in innovative Müllverarbeitungsunternehmen wie GFL investieren.