Der Himmel war viele Wochen lang streifenfrei und auch jetzt sieht man so gut wie keine Spur von Flugzeugen. Da wird klar: Corona traf insbesondere Fluglinien hart. Reisen war monatelang tabu und für die allermeisten Menschen auch unmöglich.

Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.

Folglich stand monatelang fast die gesamte Flugzeugflotte der Airlines am Boden. Immerhin: Gesellschaften wie Swiss und auch ihre Mutter Lufthansa bekommen Staatshilfe in Milliardenhöhe.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Airbus – Kursverluste höher als bei Lufthansa…

Keine Hilfe gab es bisher für die Flugzeugbauer. Kein Wunder, dass diese Titel im Corona-Umfeld im Sturzflug waren und härter getroffen wurden als die Fluglinien.

Während beispielsweise die Aktie von Lufthansa im Corona-Crash im Februar und März um 50 Prozent nach unten ging, rauschte die Aktie von Airbus 65 Prozent nach unten. Nach der Freigabe von Staatshilfen für Lufthansa in Höhe von neun Milliarden Euro ist Airbus nun aber auch wieder auf dem Rollfeld.

Wird nämlich Lufthansa gerettet, dann ist das auch gut für den Hersteller der Jets. Die Aktie von Airbus konnte seit dem Hilfspaket für die Linie mit dem Kranich schon 20 Prozent zulegen. Dabei beliefert Airbus nicht nur Lufthansa und andere Fluggesellschaften weltweit mit Maschinen, sondern auch das Militär.

… aber ein Auftragsbestand von mehr als sechs Jahren…

Da Flugzeuge ein Geschäft mit langer Laufzeit und Planung sind, sitzt Airbus auf prall gefüllten Auftragsbüchern. Der inzwischen grösste Flugzeugbauer weltweit verfügt über einen Auftragsbestand im Volumen von 471,5 Milliarden Euro. Das sind mehr als sechs Jahresumsätze! Im vergangenen Jahr lag der Umsatz von Airbus bei 70,5 Milliarden Euro.

Wie die zunehmenden Corona-Lockerungen jetzt zeigen, werden Jets schon bald wieder reihenweise abheben. Betrachtet man vorausgegangene Crashzeiten, dann waren die Rückschläge in der Wirtschaft auch bald wieder aufgeholt. Kann gut sein, dass die Menschen schon bald noch mehr fliegen als in den Vor-Corona-Zeiten.

… Airbus profitiert möglicherweise auch von der Krise beim Wettbewerber Boeing

Dann wird auch Airbus wieder glänzen. Der gigantische Orderbestand ist ein gutes Speckpolster und obendrein kann der Konzern aus Leiden in den Niederlanden wahrscheinlich auch noch von den Problemen des Konkurrenten Boeing profitieren.

Beim US-Flugzeugbauer gab es vor einem Jahr einen bösen Produktionsfehler und Abstürze. Airbus hat den Jet-Konstrukteur aus Chicago im Geschäftsvolumen inzwischen überholt. Flugzeuge werden auch weiterhin ihre Spuren am Himmel ziehen und die Airbus-Aktie könnte ganz schnell wieder in dreistellige Kursregionen abheben.

Airbus SE

ISIN: NL 000 023 519 0

Gewinn je Aktie 2021e: 3,0 €

KGV 2021e: 23,9

Dividende/Rendite 2019e: 1,0 €/1,4%

EK je Aktie: 7,50 €

EK-Quote: 5,2%

KBV: 9,5 

Kurs/Ziel/Stopp: 71,70/98,50/49,80 €