Die Bank Julius Bär hat im Halbjahr einen Rückgang der verwalteten Vermögen und einen Gewinneinbruch erlitten. Gründe dafür sind die Frankenstärke respektive die Rückstellung für die erwartete Strafzahlung im Steuerstreit mit den USA.

Der Konzerngewinn (nach IFRS) fiel um 78 Prozent auf 40 Millionen Franken, wie Julius Bär am Montag mitteilte. Die starke Verbesserung der operativen Performance sei durch die im Juni bekannt gegebene US-Rückstellung von 350 Millionen Dollar mehr als ausgeglichen worden, erklärte die Bank.

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Kein Durchbruch im US-Steuerstreit

Den Durchbruch im US-Steuerstreit konnte Julius Bär weiterhin nicht vermelden: Julius Bär werde darauf hinarbeiten, diese bedauerliche Altlast möglichst bald beizulegen, wird Konzernchef Boris Collardi zitiert.

Ohne US-Rückstellung verbesserte sich der «zugrunde liegende Konzerngewinn» laut weiteren Angaben um 34 Prozent auf 384 Millionen Franken. Die operative Performance habe sich sehr zufriedenstellend entwickelt, erklärte Collardi. Der Fortschritt sei umso bemerkenswerter, da die Frankenstärke gravierende negative Auswirkungen auf die verwalteten Vermögen gehabt habe.

So sanken die verwalteten Vermögen in den ersten sechs Monaten 2015 um 2 Prozent auf 284 Milliarden Franken. Der Netto-Neugeldzuflusses von über 6 Milliarden Franken sowie die Marktentwicklung und die übertragenen Vermögen der Leumi Private Bank AG wurden vom negativen Währungseffekt in der Höhe von über 20 Milliarden Franken mehr als aufgezehrt.

Neuer Chef Schweiz

Julius Bär gab zudem bekannt, dass Barend Fruithof per 1. Oktober neuer Leiter der Region Schweiz wird. Er folgt auf Giovanni Flury, der per 1. Januar 2016 in die Geschäftsleitung der Julius Bär Gruppe wechselt.

Julius Bär beabsichtigt überdies, eine Beteiligung von 40 Prozent am mexikanischen Finanzberatungsunternehmen NSC Asesores zu übernehmen. Der Kaufpreis wird nicht genannt. Die Transaktion würde den Eintritt von Julius Bär in den zweitgrössten Vermögensverwaltungsmarkt Lateinamerikas ermöglichen.

(sda/ccr)