Anhand der Erstplatzierten 2010, Nestlé, zeigen wir, wie die Finanzexperten von OLZ & Partners die Rangliste erstellt haben. Drei grundlegende Werte gehen in die Berechnung ein: die Entwicklung der Aktie, die Performance des Aktienindex SPI und der sogenannte Beta-Faktor der jeweiligen Aktie. Der Beta-Faktor bildet für die Berechnung eine individuelle Ausgangsbasis. Er gibt die Schwankung des Aktienkurses wieder. Je niedriger der Wert, desto tiefer die Volatilität der Aktie, desto «stabiler» ist also ihr Kurs. «Mittelwert» ist der Beta-Faktor 1, was heisst, dass die Aktie genauso stark schwankt wie der SPI. Ein Faktor unter 1 bedeutet, dass die Aktie stabiler ist als der Index, ein Faktor über 1 verweist auf eine höhere Volatilität. Das OLZ-Berechnungsmodell unterstellt für diesen Fall, dass der Anleger eine höhere Rendite erwartet als bei einer Anlage direkt in den Index – als Kompensation für das grössere Risiko. Die Volatilität erzeugen die Aktionäre über die Börse: Ihre Einschätzungen punkto Ertragskraft und Perspektiven des Geschäftsmodells kondensieren sich im Aktienkurs und damit auch in seinen Schwankungen. «Defensive» Titel wie Nestlé schwanken naturgemäss weniger als konjunktursensible oder mit viel Fremdkapital operierende Firmen. Diese Unterschiede drücken sich im Beta-Faktor aus. Bei Nestlé sieht es so aus: Die Aktie schwankt weniger als der SPI, daher liegt der Beta-Faktor nur bei 0,62. Der SPI legte 2010 um 2,9 Prozent zu, die zwei Faktoren multipliziert ergeben 1,8 Prozent: So viel hat ein Nestlé-Aktionär von seiner Anlage «erwartet», rentiert hat die Aktie aber mit 12,5 Prozent. Daraus ergibt sich ein «Überschuss» von 10,7 Prozent. Diese Überrendite wird nun bereinigt um die Grösse, sprich den Börsenwert, des Konzerns. Daraus ergibt sich die «Bruttowertschaffung». Weiter korrigiert um Dividendenzahlungen und Kapitalmassnahmen, steht unter dem Strich die «Nettowertschaffung», bei Nestlé 18,6 Milliarden. Diesen Betrag hat der Konzern seinen Eigentümern 2010 eingebracht. Im Fall einer negativen Wertschaffung hat er den Eigentümern diesen Betrag genommen. Alle Firmen, die börsenkotiert und im SPI gelistet sind und einen Börsenwert von mindestens 100 Millionen Franken aufweisen, wurden bewertet. 2010 traf das auf 180 Firmen zu.
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