Wenn am Dienstag die Chemie-Firma Dottikon ES ihre Jahreszahlen meldet, fragen sich die Blocher-Watchers: Geht der Geschwister-Zwist des bekanntesten Schweizer Clans in eine neue Runde? Nach langen mageren Jahren vermeldete Markus Blocher erstmals passable Gewinne - und gönnte sich letzten Sommer gleich eine Spitze gegen die ältere und erfolgreichere Schwester.

«Die Frage ist, ob genügend in die Zukunft und in neue Produkte investiert wird», sagte er der Aargauer Zeitung. «Rund 30 Prozent unserer Mitarbeiter forschen und entwickeln» konterte Magdalena Martullo Blocher kühl.

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Drohung wahrmachen

Ihre zehn Mal grössere Ems-Chemie brummt zwar weiter, doch politisch musste sie dieses Jahr einige Rückschlage einstecken: Ihr Paradeprojekt Unternehmenssteuerreform III scheiterte trist an der Urne, und auch mit ihrem Kampf gegen die Energiewende prallte sie gerade an der strahlenden Doris Leuthard ab.

Man darf gespannt sein, ob der Bruder die Schwäche der Schwester für eine weitere Attacke nutzt. Er könnte sie zum Beispiel fragen, ob die angedrohten Auslagerungen ins Ausland nach dem Nein zur Unternehmenssteuerreform wirklich kommen. Bisher ist es still an dieser Front. Zurückschlagen kann sie am 12. August: Dann bittet sie zur Generalversammlung nach Domat Ems.

Dieser Text ist ein Auszug aus dem BILANZ-Briefing von Chefredaktor Dirk Schütz – dem wöchentlichen Blick auf die Köpfe der Wirtschaft aus unserer exklusiven Insider-Perspektive. Abonnieren Sie hier Ihr wöchentliches Briefing.

Dirk Schütz
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