Ein hartes Dementi tönt irgendwie anders. Am Telefon wurde die Geschichte erst noch als falsch abgetan, doch das später folgende, schriftliche Statement zur Meldung des Finanzblogs «Inside Paradeplatz» ist schon deutlich vorsichtiger formuliert. Dieser berichtete am Freitagmorgen, die Post plane, ihre Tochter Swiss Post Solutions (SPS) an die Börse zu bringen. Das Beratungsunternehmen PWC habe den entsprechenden Auftrag dazu erhalten.

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«Der Bericht von Inside Paradeplatz ist eine Spekulation», sagt Sprecherin Lea Wertheimer. SPS habe sich in den letzten Jahren gut entwickelt, und für die Post sei es wichtig, dass dieser «Erfolgspfad» fortgeführt werden könne. «Deswegen prüfen wir aktuell verschiedene Optionen für die Zukunft von SPS. Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine Entscheide gefallen.»

 

Die Frage, ob das ausschliesse, dass ein Börsengang geprüft werde, beantwortet Wertheimer nicht. 

 

Börsengang im zweiten Quartal 2021

Gemäss Inside Paradeplatz sei ein Börsengang im zweiten Quartal 2021 geplant. Quelle sei ein «Insider». Der Verkaufsertrag solle für Investitionen in die Digitalisierung des Kerngeschäfts genutzt werden, so der Bericht.

Laut dem Blog werde die Post von PWC-Partner Frank Minder beraten, der im Bereich Transaction Services tätig ist. Dies wird von der Post allerdings dementiert. «Mit der Firma PWC fanden keine Gespräche zu diesem Thema statt», sagt Sprecherin Wertheimer. Beschlossen werden könnte ein Börsengang auf Ebene des Post-Verwaltungsrats. 

Swiss Post Solutions ist im Bereich des digitalen Dokumentenmanagements tätig und erzielte 2019 bei einem Umsatz von knapp 600 Millionen Franken einen Vorsteuergewinn von 32 Millionen Franken. 

Offiziell beschlossen wurde unlängst hingegen, dass die Post-Tochter Postfinance - zumindest teilweise - privatisiert werden solle. Am 20. Januar kündigte der Bundesrat an, die Mehrheit verkaufen zu wollen.

Michael Heim Handelszeitung
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