Der Sinn des digitalen Erneuerungsmanifests ist es, im Unternehmen ein klares und einheitliches Verständnis für die Notwendigkeit des digitalen Wandels zu schaffen. Das Manifest prägt die Unternehmensstrategie, das Geschäftsmodell und die Wettbewerbstaktik. Sie könnte zum Beispiel so aussehen:

Die digitalen Umschichtungen in unserem Markt verändern das Verhalten unserer Kunden und das Wesen unseres Wettbewerbs. Wir werden diese Veränderungen mittragen, indem wir digitale Technologien und Strategien einsetzen und ein digital agiles Unternehmen schaffen. Wir werden Wandlungs- und IT-Dominanz erlangen, indem wir gezielt in die Entwicklung und Wartung eines «Optimierten Informationslogistik-Systems»(OILS) investieren. Wir werden unsere Strukturen unter Einbezug künstlicher Intelligenz erneuern, damit wir flexible Geschäftsprozesse, Tempo und Echtzeit-Entscheidungsfindung sicherstellen. Wir werden eine Unternehmenskultur entwickeln, die Zusammenarbeit, Innovation und Kreativität fördert.

Der Lohn der Mühe und des Aufwands ist Wettbewerbsfähigkeit auf einer höheren Stufe. Digital erneuerte Unternehmen haben «digitale Nervensysteme» – ein Zusammenspiel von Sensoren, mobilen Geräten, technologiekundigen Mitarbeitern, gemeinsamer Lageerkennung, vernetzten Applikationen, automatischer Datenerfassung, optimierten Prozessen, erweiterter Analytik und einem zentralen OILS. Dieses Nervensystem erlaubt jederzeit vollen Echtzeit-Überblick auf Veränderungen, die eine schnelle Reaktion von Mitarbeitern und/oder Bots verlangen.

Der kalifornische Energielieferant PG&E ist ein solches Dienstleistungsunternehmen mit einem digitalen Manifest und einem digitalen Nervensystem. Es betreut 50 Millionen Kunden mit 1500 lokalen Teams an 67 verschiedenen Standorten, die alle über separate Softwareanwendungen und Datenbanken verfügen. Kein Wunder also, dass PG&E vor der digitalen Erneuerung weitläufige und ziemlich brüchige Strukturen hatte. Die Übersicht und Kompetenz der Disponenten war limitiert auf ihr jeweiliges lokales Einsatzteam. Das bedeutete ineffiziente Ressourcenverteilung, langsame Reaktionszeiten auf grössere Vorfälle und hohe Verwaltungskosten.

PG&E musste seine Geschäftsstrategie und IT-Infrastruktur überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Es implementierte ein umfassendes «Optimierten Informationslogistik-System» (OILS) und konsolidierte das Management aller Dispositions- und Aussendienste in zwei Zentren mit einheitlichen Softwarelösungen. Damit hat die Führungsspitze Überblick und Kontrolle über sämtliche Einsatzpläne und die Auslastung der Mitarbeiter. Einsatzteams können schnell und nach Bedarf verschoben werden. 

Ertragssteigerung und Kostensenkung sind klar die zentralen Motive für eine digitale Erneuerung, aber dahinter steckt viel mehr. Nach Ansicht von 50 befragten Futurologen – Experten, die im Auftrag Daten erfassen, technologische Trends analysieren und Strategien entwickeln – wird der digitale Wandel die Wertschöpfung eines Unternehmens gleich auf fünf verschiedene Arten unterstützen: Er ermöglicht schnelleren Zugang zu den Märkten, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, steigert die Ertragsfähigkeit, erhöht die Produktivität der Mitarbeiter und erweitert die Möglichkeiten, Kunden zu gewinnen, anzusprechen und anzubinden.

Tatsache ist: Es sind die Kunden von heute und morgen, die zum Handeln zwingen. Sie wollen, dass alles einfacher, schneller und vorzugsweise auch unterhaltsamer abläuft. Um ihren Dienstleistungsanspruch zu erfüllen, müssen Unternehmen digital denken, handeln und sein.

Sie finden mehr zur Forschungsserie «The Work Ahead» unter www.cognizant.com/the-work-ahead und können hier die Studie 40 Months to Transform Your Business herunterladen.