Der Referenzinssatz sinkt von 1,5 auf 1,25 Prozent. Die meisten Schweizer Mieter können daher eine Mietzinssenkung verlangen – um rund 2,9 Prozent (hier sehen Sie die Voraussetzungen).

Wer handelt, spart Geld. Dennoch verzichtet die Mehrheit der Mieter darauf: Nur rund ein Fünftel hat in der jüngeren Vergangenheit nach Senkung des Referenzzinssatzes eine Mietzinssenkung eingefordert, wie die Bank Raiffeisen in ihrem aktuellen Immobilienbericht schätzt.

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Wie erklärt sich das?

Raiffeisen macht dafür zwei Hauptgründe aus: Immobilienbesitzer zeigten gegenüber Senkungsbegehren «eine gewisse Renitenz». Und Mieter verzichteten auf ihr Recht. Dies heisst mit anderen Worten: Sie bleiben passiv.

Das Niveau der Schweizer Mieten wäre deutlich tiefer, wenn alle Mieter eine Anpassung einfordern würden. Im Schnitt wären die Mieten seit 2015 laut Raiffeisen um rund 3 Prozent gesunken. Sie sanken aber effektiv nur um 0,15 Prozent pro Jahr.

Noch grösser ist das Einsparpotential auf längere Sicht. Der Referenzinssatz gilt seit 2008. «Hätten alle Mieter von ihrem Recht Gebrauch gemacht, wären ihre Mieten heute um 30 Prozent tiefer», sagt Martin Neff, Chefökonom der Raiffeisen, dem «Blick».

(mbü)