Im vergangenen Jahr verbrauchten die Schweizer knapp 56,57 Millionen Stück weniger Plastiksäcklis, wie die Swiss Retail Federation und die IG Detailhandel Schweiz mitteilten.

Werden die Zahlen mit 2016 verglichen, als die Detailhandelsbranche auf freiwilliger Basis die «Raschelsäckli» nicht mehr gratis abgab, sind über 86 Prozent weniger Plastiksäcke zum Preis von fünf Rappen pro Stück abgesetzt worden.

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Das ursprüngliche Reduktionsziel sei damit bereits erheblich übertroffen worden. Der Verbrauch von Einweg-Plastiksäcken an Kassen, an denen hauptsächlich Lebensmittel verkauft werden, sollte bis 2025 um rund 70 bis 80 Prozent verringert werden.

Im Oktober 2016 hatten die Swiss Retail Federation und die IG Detailhandel Schweiz eine «Branchenvereinbarung zur Verringerung des Verbrauchs von Einweg-Plastiksäcken» abgeschlossen, um anstelle eines Verbots einen pragmatischen und kundenfreundlichen Weg zur Verringerung der Plastikabfälle zu finden, wie es in der Mitteilung vom Mittwoch weiter heisst.

Das Verbot führt zu einem höheren Verbrauch

Ein Verbot von Plastikprodukten kann sich auch als Bumerang erweisen: Dies zeigt die Auswertung erster Erfahrungen, wie Ralph Pöhner in seinem Beitrag hier schreibt. 

Vereinbarung mit rund 30 Unternehmen

Die Vereinbarung sieht vor, dass seit Anfang 2018 keine kostenlosen Einweg-Plastiksäcke mehr an Kassen abgegeben werden. Mittlerweile hätten sich über 30 Unternehmen aus dem Lebensmitteldetailhandel der Vereinbarung angeschlossen.

Die «Raschelsäckli» hatten in der Schweiz auch das eidgenössische Parlament wiederholt beschäftigt. 2012 hatten National- und Ständerat den Bundesrat beauftragt, Wegwerf-Plastiksäcke zu verbieten. Im Herbst 2016 kam das Parlament dann aber auf seinen Entscheid zurück und überliess es dem Detailhandel, dafür zu sorgen, dass weniger Einwegtüten in Umlauf kommen.

(sda/tdr)