In Schweizer Unternehmen haben in den letzten Jahren Grossraumbüros Einzug gehalten. Rund ein Viertel der Büroangestellten arbeitet mittlerweile in solchen grossflächigen Räumen. 

Das Konzept hat sich in der Corona-Krise allerdings nicht bewährt: Sind die grossen Räume voll besetzt, fällt es schwer, genügend Abstand zu halten.

Nun ist auch die Zukunft des Grossraumbüros infrage gestellt: Denn Unternehmen mit Grossraumbüros setzen viel stärker auf die Telearbeit als Firmen, die ihre Mitarbeiter in Einzelbüros beschäftigen.  Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Wüest Partner. Über 70 Prozent der befragten Unternehmen mit Grossraumbüros wollen ihre Angestellte vermehrt von zu Hause aus arbeiten lassen.

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Grossraumbüros sind oft lärmig

Vor der Krise waren die Grossraumbüros in der Regel voll besetzt. Die Angestellten verbrachten im Schnitt nur 10 Prozent ihrer Arbeitszeit in den eigenen vier Wänden.

Grossraumbüros bergen derzeit gesundheitliche Risiken – das ist eine Erklärung, wieso sie jetzt weniger genutzt werden. Es gibt aber noch einen anderen möglichen Grund, wieso sich Angestellte aus Grossraumbüros in besonders grosser Zahl ins Home Office verabschieden. In den grossen, oft lärmigen Räumen ist konzentriertes Arbeiten schwierig. Entsprechend unbeliebt sind sie bei vielen Angestellten.

Das Home Office wird zur Norm

Was die Umfrage auch noch zeigt: Home Office wird für Schweizer Büroangestellte Teil des Alltags. Bis in zwei Jahren dürften sie im Schnitt 25 bis 30 Prozent der Arbeitswoche zu Hause verbringen.

Überraschend allerdings: Der Flächenbedarf der Unternehmen wird deswegen nicht sinken. Nur jede vierte Firma, welche verstärkt auf Home Office setzt, wird deswegen vorausichtlich weniger Fläche benötigen.

Das liegt vor allem daran, dass die Unternehmen mit Wachstum rechnen. Doch der Platz wird auch weiterhin benötigt, weil die Büros anders genutzt werden als früher. Die Unternehmen richten Sitzungsräume, Kaffeeecken oder Rückzugsorte ein, die viel Raum erfordern.

(mbü)

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