Ende dieser Woche hätte in Genf die Uhrenmesse «Watches & Wonders» beginnen sollen. Die Messebetreiberin, die Fondation de la Haute Horlogerie (FHH) hat den früher als Genfer Uhrensalon (Salon International de la Haute Horlogerie SIHH) bekannten Anlass aber bereits im Februar wegen des Corona-Virus abgesagt.

Ganz auf die Messe verzichten will FHH aber doch nicht: Sie wird am Samstag einen virtuellen Uhrensalon eröffnen. Statt auf dem Messegelände der Genfer Palexpo findet der Anlass im Internet statt. 30 Marken werden ihre neusten Modelle präsentieren – darunter Cartier, IWC und Lange & Söhne. Die Uhrenfirmen gehören mehrheitlich zum Luxusgüterkonzern Richemont.

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FHH will die Site zu einer digitalen Plattform des Uhrensalons ausbauen und im Laufe des Sommers mit zusätzlichen Angeboten ergänzen. «Wir sind hocherfreut, in Zusammenarbeit mit den edelsten Uhrenmarken der Welt das Format «Watch & Wonders» online zum Leben zu erwecken, in einer Zeit, in der es unsere Industrie am stärksten benötigt», lässt sich die FHH-Chefin Fabienne Lupo in der Mitteilung zitieren.

Exodus an der Baselworld

Im April des kommenden Jahres soll «Watches & Wonders» aber wieder im gewohnten physischen Format stattfinden. Die Messebetreiberin konnte dafür die meisten der grossen Uhrenfirmen gewinnen. So kündeten letzte Woche TAG Heuer und die anderen Uhrmarken des LVMH-Konzerns an, nächstes Jahr nach Genf zu kommen und im Gegenzug der Baselworld fernzubleiben.

Zuvor hatten bereits Rolex, Patek Philippe, Tudor, Chanel und Chopard ihren Wechsel von Basel nach Genf angekündigt. Der Exodus dieser Marken von der Baselworld bedeutet laut Experten vermutlich das Ende der einst grössten Uhrenmesse der Welt an Rheinknie. Swatch, der grösste Uhrenkonzern, war der Baselworld schon letztes Jahr ferngeblieben – er nimmt allerdings auch nicht am Genfer Anlass teil.

(mbü)