Die Geschäftsidee?
Kosteneffizientes digitales Kunden-Onboarding – ein Ausweisdokument wird mit dem Smartphone erfasst und mit einem Video-Selfie abgeglichen. Das Dokument und die Identität werden mit Algorithmen zur Datenextraktion, Gesichtsverifikation und Lebendigkeitsüberprüfung verifiziert.

Wie ist sie entstanden?
Unser Lead-Kunde Sunrise hatte eine Lösung benötigt, um Kunden den ortsungebundenen Abschluss von Mobiltelefonverträgen zu ermöglichen, gleichzeitig Kosten zu sparen und Betrugsfälle zu verhindern.

Warum der Name?
Wir sind eine Computer-Vision-Firma, die naturgemäss mit Pixeln arbeitet, daher PXL Vision.

Woher stammt das Startkapital?
Zu 100 Prozent finanziert über Eigenmittel und Lizenzzahlungen unserer Kunden. Inzwischen sind namhafte Investoren wie SIX und die ZKB eingestiegen.

Womit erzielen Sie die Umsätze?
Lizenzierung unserer Software an Geschäftskunden.

Die Vision?
Innerhalb von fünf Jahren zu einem weltweit anerkannten Enabler von vertrauenswürdigen digitalen Identitäten zu werden.

Die grosse Stärke?
Bildverarbeitungstechnologie, ein modulares, skalierfähiges Produkt und ein erfahrenes Gründerteam.

Die grösste Herausforderung?
Sich im rasch wachsenden und sehr umkämpften Markt gegen internationale Wettbewerber zu behaupten.

Der bisher grösste Erfolg?
Wir haben es geschafft, beinahe alle Schweizer Telekom-Anbieter mit unserer Technologie auszurüsten und darüber hinaus zum Technologielieferanten von SwissID zu werden.

Das Überraschendste bisher?
Dass sich unsere Technologie in der Schweiz so rasch verbreitete – bereits wurden Hunderttausende von Personen damit verifiziert.

Der nächste Schritt?
Weitere Marktdurchdringung in der Schweiz, insbesondere in Financial Services und Internationalisierung des Vertriebs.

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Zwei Risikokapitalisten über die Chancen von PXL Vision

«Man müsste grösser denken»

Cornelius Boersch, Gründer von Mountain Partners:

«Die Idee finde ich grossartig, allerdings ist sie nicht ganz neu. Der Markt für Identity Management und die damit verbundenen Sicherheitslösungen wächst und ist in einigen Teilmärkten bisher noch gar nicht erschlossen. So nutzt weltweit ein Grossteil der Banken noch immer ein antiquiertes KYCund ‹Onboarding›-Prozedere. Vom PXL Vision-Team bin ich begeistert, da es bereits über umfangreiche Gründungserfahrung verfügt. Zum Thema Identity Management fehlt zwar die langjährige Erfahrung, aber dafür hat das Team ein grösseres technisches Verständnis – abgedeckt notabene von zwei Frauen. Nun wird es notwendig sein, schnell eine internationale Expansion in die USA, aber zumindest nach Deutschland anzustreben. Beeindruckend ist, dass es PXL Vision gelungen ist, namhafte Investoren an Bord zu holen. Allerdings sind diese wie bei den meisten Schweizer Start-ups sehr ‹schweizlastig›, und keiner der Investoren verfügt über entsprechendes Wissen. Ich habe mir in den letzten Jahren viele Wettbewerber in diesem Markt angeschaut und glaube insgesamt, dass PXL Vision mit ihrer spezifischen Ausrichtung und ihrem technischen Verständnis gut positioniert ist. Allerdings müsste man etwas grösser denken, damit das Start-up eine international relevante Firma werden kann.»

 

«Ein One-Trick-Pony»

Ariel Lüdi, VC Inkubator Hammer Team:

«Die Technologie von PXL Vision kann mittels Handy nicht nur etwa den Text und die codierte Zeile auf dem Schweizer Pass erfassen, sondern auch das Hologramm testen und die auf dem Chip gespeicherten Gesichtszüge auslesen und mit einem Handy-Video abgleichen. Das ist wohl global einzigartig. So hat die Firma bereits einige Schweizer Kunden im Bereich Banken und Telekom – alles Firmen, die einen papierbasierten Prozess durch einen digitalen ablösen möchten.

Das Team ist eine der grossen Stärken von PXL Vision, der CEO hat schon einiges auf die Reihe gebracht. Die Herausforderung ist das Businessmodell: Bisher bietet PXL Vision nur diese eine Funktion in der Wertschöpfungskette. Die ist zwar wichtig, aber die Firma ist zurzeit ein One-Trick-Pony. Sie muss sich überlegen, welche weiteren Funktionen sie anbieten und wie sie wiederkehrende Umsätze generieren kann. Auch mittelfristig stellt sich die Frage: Werden firmenspezifische Prozesse für die Kunden-Verifikation (KYC) durch offizielle digitale Identitäten überflüssig gemacht? Die Firma ist jetzt daran, sich in anderen Ländern bekannt zu machen. Die Organisation dafür muss man erst noch aufbauen, das kostet Zeit und dann auch Geld. Das Window of Opportunity ist relativ klein. PXL Vision muss jetzt schnell internationalisieren.»