In diesem schwerpunktmässig dem Luxus gewidmeten Heft finden Sie eine, wie ich meine, lesenswerte Reportage über Schweizer Trüffel. Nicht zuletzt, weil der Trüffel aus Alba und dem Périgord preislich eine Schmerzgrenze erreicht hat und so eine Mahlzeit vom freudigen Genuss zum ostentativen Protzer-Mahl zu werden droht, sind die einheimischen Knollen aus dem Zürcher Weinland auch in Schweizer Spitzenrestaurants sehr angesagt. Diese Form von Luxus gefällt mir ungemein, weil sie gewissermassen erdig und redlich ist, weit weg vom lauten, showgetriebenen Bling-Bling-Gehabe. Luxus, auch dafür steht der Schweizer Trüffel, muss keine grell inszenierte Materialschlacht sein.
Wir stellen Ihnen Luxus unter ganz verschiedenen Aspekten vor: ökologisch, mit einer Reportage über den Supersportler Tesla und das elektrische Boesch-Boot; traditionell, mit einer Geschichte über den Kolonialwarenladen Schwarzenbach in Zürich; glamourös, mit einer Analyse zu den prominenten Botschaftern vieler Luxusmarken; klassisch, mit einem Bericht über die Möbelmanufaktur Horgenglarus; modisch, mit einem Porträt des Schweizer Labels Paradis des Innocents; und virtuell, mit einem Interview mit Natalie Massenet, der Net-a-porter-Pionierin. Dazu präsentieren wir das Who is who der Luxuswelt mit den wichtigsten Machern der Branche. Und eine opulente Luxusinszenierung unserer Lieblingsfotografen.
Der Fächer ist breit. Drei Dinge indes verbinden die unterschiedlichsten Bereiche sozusagen als Conditio sine qua non des wahren Luxus: erstens sicherer Stil, zweitens ausgezeichnetes Handwerk und drittens die Verwendung bester Materialien.
Einmal jährlich bringt die BILANZ ihr traditionelles Luxus-Spezial. Diese Ausgabe fällt in eine Zeit, in der die Luxusbranche eine wahre Renaissance erfährt. Nach ein paar mageren Jahren boomt das Geschäft. Hermès in Paris zum Beispiel musste die Läden früher schliessen, weil die Ateliers beim Produzieren mit der Nachfrage nicht mehr Schritt hielten. Nicht alle Luxusmarken können solches vermelden. Aber wer Substanz hat und Ehrliches in die Auslagen stellt, gehört zu den Gewinnern. Und das ist gut so.