Emmi hat im ersten Halbjahr 2019 bei knapp gehaltenen Umsatz operativ leicht weniger verdient. Der intensive Wettbewerb und Preisdruck setzen dem Innerschweizer Milchverarbeiter weiter zu.

Für das Gesamtjahr wurde die Gewinnprognose zwar bestätigt, das Umsatzziel aber leicht nach unten angepasst. Emmi hat in der Periode von Januar bis Juni Produkte für 1,66 Milliarden Franken verkauft, was einem leichten Rückgang um 0,7 Prozent entspricht.

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Organisch, also bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte, waren es allerdings 1,6 Prozent mehr. Das Geschäft sei mit besonderem Fokus auf Wachstumsmärkte und den Ausbau der strategischen Nischen Dessert, Bio und Ziegenmilch weiter gestärkt worden, teilte Emmi am Mittwoch mit.

Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 1,6 Prozent auf 93,5 Millionen Franken. Deutlich rückläufig war der Reingewinn, da im Vorjahr der Verkauf einer Beteiligung das Ergebnis nach oben getrieben hatte. Unter dem Strich fuhr der Konzern noch einen Reingewinn von 72,9 Millionen Franken ein nach 129 Millionen Franken im Vorjahr. Auf bereinigter Basis sei der Gewinn aber leicht gestiegen, erklärte Emmi.

Das Resultat hat die Erwartungen von Analysten leicht verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1,69 Milliarden, für den EBIT bei 97,4 Millionen und für den Reingewinn bei 78,2 Millionen Franken.

Division Europa verfehlt Erwartungen

In Bezug auf die Divisionen habe die Schweiz mit organisch +0,5 Prozent gut und der amerikanische Kontinent mit +4,3 Prozent den Erwartungen entsprechend abgeschnitten. Die Division Europa habe aufgrund tieferer Umsätze bei der Gläsernen Molkerei in Deutschland mit +0,7 Prozent die Erwartungen in der Summe hingegen nicht erfüllt.

In allen Divisionen «sehr erfreulich» entwickelten sich laut Mitteilung die Umsätze von Caffè Latte. Aber auch in strategisch relevanten Nischenmärkten wie italienische Dessertspezialitäten oder Ziegenmilchprodukte seien «erfreuliche Zuwächse» erzielt worden. Wachstumstreiber seien im weiteren auch die Wachstumsmärkte Chile, Mexiko und Tunesien gewesen.

Der leichte Rückgang der Marge wird mit dem «hohen Kostendruck» begründet. Dieses Ergebnis sei angesichts des harten Branchenumfelds aber beachtlich, erklärte Emmi. «Erneut wird ersichtlich, wie wichtig das Kostensparprogramm ist, das wir seit mehr als zehn Jahren stetig ausweiten», äusserte sich Konzernchef Urs Riedener dazu.

«Unverändert wettbewerbsintensives Umfeld»

Auf Basis des Halbjahresergebnisses bestätigte Emmi die für das Gesamtjahr 2019 gesetzten Ertragsziele (EBIT von 215 bis 220 Millionen Franken), reduzierte jedoch ihre Umsatzprognosen für die Division Europa. Entsprechend wird auch das Umsatzziel für die Gruppe leicht nach unten angepasst.

Man stelle sich in der zweiten Jahreshälfte 2019 auf ein «unverändert wettbewerbsintensives Umfeld» ein, hiess es in der Mitteilung. In der Schweiz werde der Preisdruck durch den Detailhandel hoch bleiben. Mit der Erstarkung des Frankens und den aktuellen politischen Entwicklungen sehe sich Emmi zudem weiteren Risiken ausgesetzt.

(awp/gku)