HeiQ kündigt mit der Einführung von «AeoniQ» eine neue Faser aus «kohlenstoffnegativen» Materialien an. Das bedeutet: Anstatt dass die Faser die Umwelt belastet schont sie diese. Die Textilindustrie ist für zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zudem verursacht sie erhebliche Abwässer.
Die herkömmliche Herstellung von Zellulosefasern verbraucht während des Wachstums Ackerland und hat nur eine begrenzte Designvielfalt, während die Rohstoffe für synthetische Materialien auf fossiler Basis die Umwelt stark belasten. Die meisten Fasern, ob synthetisch oder natürlich, benötigen viele Jahre, um sich wieder abzubauen.
Weniger Wasser wird verbraucht
Das ETH-Spin-off HeiQ, welches 2005 gegründet wurde, rund 190 Mitarbeiter beschäftigt und an der Londoner Börse kotiert ist, hat nun eine neue Faser auf den Markt gebracht. Die neuen Garne von HeiQ - genannt «AeoniQ»-Garne - werden aus zellulosehaltigen Biopolymeren hergestellt, die während des Wachstums Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden und gleichzeitig Sauerstoff erzeugen. Dieses Garn kann synthetische Garne ersetzen, die eine Mehrheit der jährlichen Textilproduktion ausmachen.
«Im Vergleich zu herkömmlichen Zelluloseprodukten werden für die Herstellung von HeiQ AeoniQ-Garnen weder Ackerland noch Pestizide oder Düngemittel benötigt», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Dazu können die Garne bei gleichbleibender Faserqualität mehrfach recycelt werden. Entscheidend dabei ist auch, dass bei der Herstellung 99 Prozent weniger Wasser als bei Baumwollgarnen verbraucht wird.
Das neuartige Garn von HeiQ hat nun für eine Pilotproduktion auch bereits einen ersten Abnehmer gefunden: «The Lycra Company» aus den USA entwickelt und produziert Faser- und Technologie-Lösungen für die Bekleidungsindustrie und hat weltweit Abnehmer. Das Material von Lycra wird von diversen Brand genutzt und in Kleidungsstücke integriert.
(tdr)