Nun ist es offiziell: Facebook heisst künftig Meta. Damit nimmt der Name Bezug auf das «Metaverse», die neue Cyberwelt des Social-Media-Giganten. Dort soll unser wirklicher Alltag mit Augmented Reality und Virtual Reality erweitert werden. Dieses Metaverse soll das Internet von Grund auf revolutionieren. Sagt Facebook.

Mit der Namensänderung gehe Facebook künftig «über ein Unternehmen hinaus», sagte Zuckerberg am Donnerstag an der Facebook Convention. In Zukunft, so Zuckerberg, werden sich die Nutzer nicht mehr bei Facebook anmelden müssen, um auf die anderen Apps und Funktionen des Unternehmens zugreifen zu können. «Die Entwicklung unserer Social-Media-Apps wird immer ein wichtiger Schwerpunkt für uns sein, aber im Moment ist unsere Marke so eng mit einem Produkt verbunden, das unmöglich alles repräsentieren kann, was wir tun und mit dem wir in Zukunft verbunden sein werden», sagte Zuckerberg.

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Die Unternehmensstruktur des Unternehmens bleibt unverändert, schreibt die Plattform Axios. Das Unternehmen beabsichtigt, den Handel unter dem neuen Börsenkürzel MVRS am 1. Dezember aufzunehmen. Facebook teilte mit, dass es diesen Tickernamen bereits reserviert hat.

Was passiert bei Metaverse?

Entsteht hier eine Grusel-Utopie, wie sie Dave Eggers im Bestseller «The Circle» beschrieben hat? Oder ist es eine ernstzunehmende Fortsetzung des Internets mit neuen technologischen Mitteln? Oder ist es einfach ein grandioses Ablenkungsmanöver einer zunehmend angefeindeten Social-Media-Krake?

Die Visionen zu Metaverse:

  • Die Idee: Das Metaverse stellt eine Reihe von virtuellen Räumen zur Verfügung, die man mit Freunden oder anderen Bekannten gemeinsam erschaffen und nutzen kann. Dabei soll – wie auch schon im bestehenden sozialen Netzwerk – die räumliche Distanz überwunden werden. In diesen virtuellen Umgebungen soll man mit Freunden arbeiten, lernen, spielen oder sich austauschen.
     
  • Einen ähnlichen Ansatz verfolgten vor rund zehn Jahren bereits die Macher von «Second Life». Anfangs bejubelt und auch von Firmen als Plattform genutzt, verkam der virtuelle Raum rasch zum Tummelplatz für Pornos, Gaming und fragwürdigen Verhaltensmustern. 
     
  • Zuckerberg versichert aber, es gehe nicht darum, dass die Menschen noch mehr online sind und dort die Zeit verbringen. Sondern das Online-Erlebnis soll einfach intensiver und besser erlebbar werden. Diese Welt sei offen für alle, heisst es von Facebook. Kritiker bemängeln, dass Facebook durch diese erweiterte Welt noch mehr Daten von den Usern nutzen kann. 
  • Bei der Erschaffung dieser Parallelwelt sollen Regierungen, Tech-Firmen, aber auch die Wissenschaft zum Zuge kommen und gemeinsam definieren, welche Werte und Gesetze in dieser virtuellen Welt gelten. Es sollen auch Menschenrechte und Sicherheitsaspekte im Metaverse gelten.
     
  • Für das Megaprojekt sollen rund 10’000 neue Jobs geschaffen werden. Eine ähnliche Anzahl Facebook-Mitarbeiter arbeitet bereits heute an VR und AR. Dabei könnte auch der Facebook-Standort Zürich zum Zuge kommen, da in der Limmatstadt ebenfalls an der VR-Technologie gearbeitet wird. Dieser wird in dieser Cyberwelt eine entscheidende Bedeutung zukommen.  
     
  • Mit der Übernahme des VR-Spezialisten Oculus im Jahre 2014 hatte Facebook damals schon eine Richtung hin zur virtuellen Realität eingeschlagen. Inzwischen entwickelt Facebook auch mit Horizon eine Gaming-VR-Umgebung. Im Facebook Reality Lab sollen zudem intelligente Benutzeroberflächen geschaffen werden.
     
  • Das Ziel von Zuckerberg ist, dass sich Facebook in den nächsten fünf Jahren von einem Social-Media-Unternehmen zu einem Metaverse-Betreiber wandelt. Daraufhin sollen in den nächsten 10 bis 15 Jahren die Produkte für die Erschaffung dieses Universums geliefert werden.