Die Finanzmarktaufsicht Finma steht unter Beschuss. Denn Geschäftsleitungsmitglied Mark Branson ist ein Ex-UBS-Mann und leitete von 2006 bis 2007 jene UBS-Tochter in Japan, die Referenzzinssätze manipuliert hat. Auch wenn laut Finma gegen Branson selber keine Vorwürfe laut wurden und die fehlbaren UBS-Trader auch nicht an ihn rapportierten, ist die Autorität von Branson angeschlagen: In Sachen UBS muss er jeweils in den Ausstand treten.

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Eine heikle Ausgangslage, wie mehrere Mitglieder der Wirtschaftskommission WAK finden. «Wie kann Herr Branson seine Funktion als Geschäftsleitungsmitglied ausüben, wenn er ständig in den Ausstand treten muss?», fragt CVP-Präsident und WAK-Vorsteher Christophe Darbellay. Für SVP-Nationalrat Hans Kaufmann steht die Glaubwürdigkeit der Finma auf dem Spiel: «Es wäre auch für Herrn Branson besser, wenn eine externe Stelle die Sache untersuchen würde.»

Zur Tat schreiten will die Linke: Die Ausstandsregelung der Finma müsse überprüft werden, sagt SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer: «Wir wollen die Finma-Leitung fragen, wie sie sicherstellt, dass trotz des Ausstands die Grossbanken-Aufsicht nicht geschwächt wird. Wir werden dazu einen Ordnungsantrag stellen.»