Empfindliche Bussen sollen den betroffenen Schweizer Banken wegen der Strafuntersuchungen der US-Justiz drohen. «Mehr als eine Milliarde Dollar» erwartet das Justizministerium der USA bereits offiziell, Anwälte gehen von etlichen Milliarden aus. Wie wird dies den Finanzplatz belasten?

Ein Blick in die Erfolgrechnung der Schweizer Banken für das Jahr 2012 lässt erahnen, dass die Durststrecke andauern wird. Das Geschäftsjahr 2012 endete nämlich für den Finanzplatz nahezu mit einem Nullsummenspiel, wenn man die nationalen Geschäfte der Schweizer Stammhäuser unter die Lupe nimmt.

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Von den 297 Banken in der Schweiz wiesen 254 einen Jahresgewinn von gesamthaft fast 7,1 Milliarden Franken aus – nur noch etwa halb so viel wie in den Jahren 2010 und 2011. Aber 43 Institute schlossen mit einem Jahresverlust ab, der in der Summe 6,9 Milliarden betrug. Saldiert ergeben die Zahlen, welche die Nationalbank erfasst hat, nicht einmal 200 Millionen Franken Gewinn. Dies sind Erfolgszahlen, die separat für die Geschäfte der Sitze in der Schweiz erstellt wurden – ohne die Gewinne und Verluste aus Auslandsgeschäften, die man von den Konzernbilanzen kennt.

Seit 1997 waren diese nationalen Jahresgewinne des Finanzplatzes nie so niedrig. Die Verluste gehen vor allem auf das Konto der Grossbanken, nicht zuletzt auf das schlechte Ergebnis der UBS. Gewinne haben vor allem die Kantonalbanken eingefahren (2,4 Milliarden), die Regionalbanken und Sparkassen (397 Millionen), die Raiffeisenbanken (605 Millionen) und die 13 Privatbankiers (225 Millionen). Schweizweit wurden fast 3000 Stellen abgebaut, etwa 129 000 Stellen wurden noch gezählt.

Die Zahlen zeigen auch strukturelle Schwächen bei den Filialen ausländischer Banken, die in der vergangenen Fünfjahresperiode nur einen positiven Saldo von rund 260 Millionen erzielten.

Viele Banken haben für die US-Streitfälle bis anhin noch keine oder nur geringe Rückstellungen gebildet. Ein weiterer, zeitnaher Schock, zum Beispiel beim rekordhohen Hypothekarvolumen von 834 Milliarden, könnte dann in einem Fiasko enden.