Siebeneinhalb Jahre hat Fred Kindle als Full-Time-Partner bei der englischen Beteiligungsgesellschaft Clayton, Dubilier & Rice (CDR) gearbeitet. Nun hat er sein Engagement reduziert und ist bei CDR nur noch Advisor in Teilzeit: «Diese Veränderung entspricht ganz meiner Lebensplanung. Ich nähere mich langsam der 60er-Schwelle», sagt der 57-Jährige.

Die neu gewonnene Zeit nutzt er unter anderem für das Board der französischen Schneider Electric, in das er soeben gewählt wurde. Der Milliardenkonzern ist in der Stromverteilung und der Automation tätig und damit ein direkter Konkurrent von ABB, bei der Kindle von 2004 bis 2008 als CEO arbeitete.

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Offen für neue Aufgaben

Bedenken hat er deshalb keine. «Mit ABB bin ich nach wie vor persönlich verbunden», sagt er. «Aber nach acht Jahren Absenz habe ich keine Gewissensbisse, bei einem Konkurrenten mitzumachen. Eine Rückkehr in den ABB-VR war infolge der politischen Vorgeschichte ja sowieso nie ein Thema.» Kindle hatte ABB 2008 Knall auf Fall verlassen, nach Reibereien mit dem damaligen VR-Präsidenten Hubertus von Grünberg.

Im Winter hat Kindle seinen Wohnsitz in seine Heimat Liechtenstein zurückverlegt. Das erleichtert ihm, auch in der Schweiz weitere Mandate anzunehmen. «An neuen Einsatzgebieten mangelt es nicht», sagt er.

Bei Zurich ist Kindle bald am Maximum

Das Präsidium beim Versicherungskonzern Zurich wird aber nicht dazugehören. Zwar wäre Kindle als Vizepräsident logischer Nachfolger des scheidenden Chairman Tom de Swaan, und, so Kindle, «ein paar VR-Kollegen würden das gerne so sehen». Doch bei Zurich ist die Amtszeit auf zwölf Jahre beschränkt, und Kindle ist schon seit 2006 mit dabei: «Ich bin auch überzeugt, dass zwölf Jahre genug sind.» Kindle sitzt zudem in den Boards der VZ Holding sowie von Stadler Rail.

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