Die Schweiz verzeichnete im vergangenen Jahr ein grosses Volumen im Hochbau. Dies sorgte für gute Auslastung der Kapazitäten in den verschiedenen Sparten der Gebäudetechnik. Das Preisniveau hingegen blieb unverändert. Die Umfrage der Konjunktur-Forschungsstelle der ETH Zürich (Kof) bei Schweizer Heizungs-, Klima- und Sanitärfirmen zeigt für Anfang 2007 ein optimistisches Bild. Die Indikatoren zur Geschäftslage, zum erwarteten Auftragseingang und zur Reichweite Auftragsbestand weisen nach widersprüchlichen und von Unsicherheit geprägten Vorquartalen nun wieder allesamt nach oben. Ähnlich positiv beurteilt die Sanitärbranche ihre Situation, mit Ausnahme des erwarteten Auftragseingangs, der für Anfang 2007 rückläufig eingeschätzt wird.

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Solides Wachstum

Der Start ins 1. Quartal 2007 ist über alles gesehen geglückt, entgegen jener Prognosen, die im letzten Herbst noch einen rückläufigen Trend im Hochbau und bei den Ausrüstungsinvestitionen für 2007 voraussagten. Die der Gruppe der Schweizerischen Gebäudetechnik-Industrie (GSGI) angeschlossenen Firmen verfügen jedenfalls über gut gefüllte Auftragsbücher. Neuste Wirtschaftsprog-nosen lassen darauf schliessen, dass sich auch die Gebäudetechnikbranche gut entwickeln wird. Der Kapazitätsausbau in der Industrie setzt sich fort. Dies bewirkt in aller Regel eine Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen. Wahrscheinlich bleibt die Wohnbautätigkeit auf hohem Niveau stabil und Geschäftsflächen werden wieder vermehrt nachgefragt. Allein in Zürich reduzierte sich die Leerstandsquote im letzten Jahr von 6,5 auf 5%. Sehr erfreulich für unsere Branche ist die Tatsache, dass die Schweiz als Standort an Attraktivität gewonnen hat und ausländische Unternehmen ihre Aktivitäten in die Schweiz verlegen. Jüngste und prominente Beispiele sind Kraft Foods, Celgene und Google.

Trend zu neuen Lösungen

Mit Blick auf die aktuellen Themen Energie und CO2 öffnet sich für die sonst eher im Hintergrund agierende Gebäudetechnik ein herausforderndes und für die künftige Entwicklung der Branche bedeutendes Arbeitsfeld. 45% des schweizerischen Öl- und Erdgasverbrauchs werden als Brennstoffe zur Wärme- und Dampferzeugung eingesetzt. Die Gebäudetechnik kennt heute bereits energiesparende, alternative Lösungen, die aber bis anhin zu wenig Beachtung fanden. Doch ökonomische Vorteile führen unweigerlich zu Verhaltensänderungen. Unternehmen werden ihre Risiken im Zusammenhang mit Preis- und Lieferunsicherheiten bei fossilen Brennstoffen zu minimieren suchen. Auch die geplanten CO2-

Abgaben begünstigen den Einsatz alternativer Systeme. Bei Neubauten sind bereits Minergie und Minergie-P Standard. Ein sehr grosses Potenzial liegt in der Umrüstung bestehender privater, industrieller und öffentlicher Bauten. Ein immenser Markt, der den Firmen der Gebäudetechnik die Chance bietet, sich mit technischen Innovationen und Professionalität auch über die Landesgrenzen hinaus zu profilieren.

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Ronald Schlegel, Präsident GSGI, Winterthur.