Der Bundesrat lanciert eine neue Debatte über die Zukunft des bundeseigenen Rüstungskonzerns Ruag. Dabei prüft er auch, ob der Bund einen Teil seiner Aktien verkaufen und die Ruag damit zumindest teilweise privatisieren soll, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

Geschehen soll dies in einer «umfassenden Standortbestimmung», die der Bundesrat bereits im Januar beschlossen, aber damals nicht kommuniziert hat. Es ist die erste solche Überprüfung, seit die Ruag 1999 vom Regiebetrieb in einer privatrechtliche Aktiengesellschaft im alleinigen Besitz des Bundes umgewandelt wurde.

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57 Prozent im zivilen Geschäft

Ihre Ergebnisse sollen dann in die künftigen Eignerstrategien für die Ruag einfliessen. Hintergrund der Diskussion ist, dass sich die Ruag immer stärker vom Bund und seiner Armee emanzipiert.

2014 erzielte der Rüstungs- und Technologiekonzern bereits 57 Prozent seines Umsatzes im zivilen Geschäft und 63 Prozent im Ausland – beides sind neue Höchstwerte.

Ruag selbst scheint wenig interessiert

Das VBS ist zwar immer noch wichtigster Kunde, sein Umsatzanteil ging aber von 32 auf 30 Prozent weiter zurück. Trotzdem scheint die Ruag selber, anders als in früheren Jahren, an einer Öffnung ihres Aktionariats nicht mehr sonderlich interessiert.

Verwaltungsratspräsident Hans-Peter Schwald jedenfalls schreibt im Jahresbericht, die Eidgenossenschaft sei «die richtige Eigentümerin». 

(gku)