Glencore Plc hat junge Aktien für 2,5 Milliarden Dollar begeben. Der Rohstoffkonzern mit Sitz in der Schweiz will mit den Einnahmen aus der Kapitalerhöhung Schulden abbauen, um eine Abstufung seiner Bonitätsnote zu verhindern. Die Glencore- Aktie ist der seit Jahresbeginn schwächste Wert im britischen Aktienindex FTSE 100.

Die Aktien wurden zu einem Preis von 125 Pence das Stück abgegeben; das entspricht einem Abschlag von 2,4 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag, wie Glencore in Baar mitteilte. Konzernchef Ivan Glasenberg erwarb Aktien im Wert von 210 Millionen Dollar und hält damit weiterhin 8,4 Prozent am Unternehmen. Glasenberg und andere Führungskräfte, die zusammen 22 Prozent am Aktienkapital halten, haben versprochen, ihre Anteile nicht zu verwässern.

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Plan zum Abbau der Schulden

Glasenberg reagiert auf Einwände von Investoren, die die Schuldenlast des Konzerns in einer Zeit absackender Rohstoffpreise für zu hoch halten. Vergangene Woche gab Glencore einen Plan zum Abbau der Schulden um 10 Milliarden Dollar bekannt. Er sieht neben der Kapitalerhöhung die Streichung der Dividende sowie die Veräusserung von Unternehmensteilen vor.

«Das Unternehmen handelt offenbar zügig an der Umsetzung der angekündigten Umstrukturierung, um sich wieder auf das Geschäft konzentrieren zu können», kommentierten Analysten von Investec Plc. Die Massnahme sei «vernünftig» und Glencore habe «sich für eine rasche Vorgehensweise entschieden, um die Ungewissheit zu beseitigen.»

Wichtigste Aufgabe ist Aktienstory wiederherzustellen

Die Massnahmen werden die Bedenken im Hinblick auf die Bilanz entkräften, sie sind aber nicht geeignet, «langfristig orientierten Aktienanlegern Vertrauen in die Aktienstory für das Unternehmen zu vermitteln», schrieb Rob Clifford, Analyst bei der Deutsche Bank AG in London, am Mittwoch in einer Studie. «Die wichtigste Aufgabe für die Geschäftsleitung ist es nach der schwachen Kursentwicklung, der Verwässerung und der Streichung der Dividende aus unserer Sicht, die Aktienstory wiederherzustellen.»

Die Ratingagentur Moody’s Investors Service senkte in der vergangenen Woche ihren Ausblick für Glencore und bestätigte die Bonitätsnote Baa2. Eine Woche zuvor stufte Standard & Poor’s den Ausblick für die Note BBB auf «negativ» herab und verwies zur Begründung auf die Konjunkturschwäche in China, die für anhaltende Belastung der Kupfer- und Aluminiumpreise sorge.

In einer früheren Mitteilung kündigte Glencore an, die jungen Aktien bestehenden und neuen Investoren anzubieten. Die jüngste Mitteilung enthielt keine Angaben darüber, ob sich neue Investoren an der Kapitalerhöhung beteiligten.

(bloomberg/ccr)