Griechenland verkauft seinen grössten Hafen und treibt so die von seinen Gläubigern geforderten Privatisierungen voran. Die chinesische Grossreederei Cosco ist neuer Besitzer des Hafens Piräus.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras, Cosco-Chairman Xu Lirong und der Chef der Privatisierungsbehörde besiegelten den Deal am Freitag. Demnach erwerben die Chinesen für 280,5 Millionen Euro 51 Prozent an dem Hafen. Weitere 16 Prozent wandern nach fünf Jahren für 88 Millionen Euro in die Hände des Konzerns, wenn dieser die vereinbarten Investitionen erbracht hat.

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Ohne Privatisierung fliesst kein Geld

Fortschritte bei den Privatisierungen sind eine wichtige Bedingung für das dritte Griechenland-Hilfspaket über 86 Milliarden Euro, das die Regierung in Athen mit den internationalen Geldgebern ausgehandelt hat.

Bislang haben die Privatisierungen nur Einnahmen von 3,5 Milliarden Euro gebracht. Im Dezember hatte der Flughafenbetreiber Fraport Verträge zum Betrieb von 14 Regionalflughäfen in Griechenland über rund 1,2 Milliarden Euro unterzeichnet.

Tsipras legte Verkauf auf Eis

Nach seinem Wahlsieg im Januar 2015 hatte Tsipras den Verkauf des Hafens von Piräus auf Eis gelegt. Im Zuge des dritten Hilfspakets für Griechenland gingen die Verhandlungen dann weiter. Am Freitag protestierten streikende Hafenarbeiter im Zentrum Athens gegen den Verkauf, da sie um ihren Job fürchten.

Die Bewertung der Reformen Griechenlands durch seine internationalen Geldgeber geht auf die Zielgerade. Vom Stand der Umsetzung der geforderten Massnahmen hängt ab, ob Griechenland bald weitere fünf Milliarden Euro aus dem Hilfsprogramm erhält.

(sda/mbü/hon)