Der Steuerwettbewerb zeigt Wirkung. Der Kanton Obwalden hat Zug bei der Gründung neuer Firmen im 1. Quartal 2006 weit in den Schatten gestellt. Im Januar verzeichnete der Halbkanton beinahe 160, im März fast 190 Prozent mehr Neueintragungen als der schweizerische Durchschnitt. Nur im Februar war Zug mit 28 Prozent mehr neuen Firmen leicht besser als Obwalden. Quer durchs Land steigt das Gründungsfieber wieder an. Von Januar bis März nahmen die Neugründungen gegenüber dem Vorjahresquartal um acht Prozent zu: 9091 neue Firmen entstanden. Von Monat zu Monat wurden, in absoluten Zahlen gerechnet, mehr neue Firmen gegründet. Dies geht aus dem Gründungsindex von OF Wirtschaftsinformationen hervor, der BILANZ exklusiv vorliegt. Das höchste Plus resultierte im März, der 10,1 Prozent über dem Vorjahresmonat lag.

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Obwalden heisst das neue Steuermekka. Für die politische Linke war die Annahme des revidierten, stark degressiv ausgestalteten Steuergesetzes eine Provokation. Doch Rekurrenten fanden sich keine im Kanton. Deshalb liess sich Josef Zisyadis, Waadtländer PdA-Nationalrat, pro forma in Obwalden nieder, um von dort aus beim Gericht einen Rekurs zu lancieren.

Für Obwalden zahlt sich das neue System aus. Noch 2005 waren die Zahlen in sechs Monaten negativ, erst im November und Dezember zogen sie stark an. Ausser dem Durchmarsch Obwaldens hat sich an der Spitze des vierteljährlich erscheinenden Gründungsindex nicht viel verändert. An zweiter Stelle liegt Zug, und nach Schwyz folgt neu der Kanton Basel-Stadt, der St. Gallen verdrängt.

Nicht mehr in den Spitzenpositionen ist der Kanton Zürich, der ins Mittelfeld abrutschte. Zu den Verlierern gehört einmal mehr der Kanton Bern, der nicht einmal im Mittelfeld rangiert. Absolute Verlierer sind wiederum die Landkantone: Glarus, Graubünden, Jura und Tessin. Sie profitieren wenig von den drei grossen Wachstumsregionen Zürich, Nordwestschweiz und Genf.

An der Rangliste der Städte hat sich im Vorjahresvergleich nicht viel verändert. Zürich steht mit 639 Neugründungen weiterhin unangefochten an der Spitze, gefolgt von Genf, Zug und Basel. Einzig St. Gallen hat sich bei der Städterangliste verbessert und Bern vom 7. auf den 8. Rang verwiesen. Veränderungen gab es auch bei den Branchen. Gegenüber dem Vorjahresquartal wurden weniger Beizen, Unternehmens- und Software-Beratungen gegründet. Die Investmentgesellschaften sind mit 260 Neugründungen vom 6. auf den 4. Platz vorgerückt, die Wirtschaftsprüfung hat zwei Ränge verloren. HF