Besonders auffällig gebärdet er sich auf dem gesellschaftlichen Parkett nicht. Einziges Zeichen der Eitelkeit sind die zwei Mittelinitialen, mit denen er sich und seinen Namen schmückt. Wer Peter A.C. Blum deswegen unterschätzt, ist selber schuld. Bill Gates duzt er. Man kennt sich aus vergangenen Tagen, treibt Geschäfte zusammen. Der Zürcher Programmierer Blum hat einst Gates’ Schweizer Ableger gegründet und aufgebaut, später auch noch Österreich und Deutschland beehrt. Inzwischen ist er unter anderem dank den Microsoft-Optionen reich geworden. Das Vermögen, eine zweistellige Millionensumme, investiert er in eigene Geschäfte.

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Eines davon macht derzeit Furore. Blum ist Hauptaktionär der Helvetic.com, der Schweizer «Günstig-Airline» – so möchte er sie bezeichnet haben, denn günstig sei nicht dasselbe wie billig. Unabhängig vom Zeitpunkt der Buchung bezahlen Passagiere 99 Euro für Einwegtickets. Jeder elfte Flug ist gratis.

Helvetic hat die Betriebsbewilligung erhalten und startet mit der ersten Maschine am 28. November von Zürich aus. Das zweite Flugzeug, ebenfalls eine aus dem Fundus der American Airlines stammende Fokker 100, hebt am 9. Januar ab. Alle vier bis sechs Wochen ergänzt eine weitere Fokker die Flotte, die Ende 2004 elf Flugzeuge zählen soll. Helvetic rechnet mit einer Million Passagieren im ersten Jahr. Damit wäre sie zweitgrösste Airline der Schweiz. Break-even ist für 2005 vorgesehen.

Nach unseren Rechnungen wird Helvetic im zweiten Betriebsjahr an die zwei Millionen Personen befördern müssen, wenn sie in die schwarzen Zahlen fliegen will. Steigt die Auslastung auf die im besten Fall kalkulierten 60 Prozent, so garantieren 2,5 Millionen Passagiere einen Gewinn von rund 50 Millionen Euro. Darüber schweigen Blum und seine Geschäftspartner Wilfried Koeck, Christoph Kunz, Erich K. Schulthess und CEO Peter Pfister. Zehn Millionen Franken haben sie zusammen mit anderen investiert, weitere zehn Millionen sind als Darlehen parkiert.

Vorerst verdient Blum sein Geld mit anderen Geschäften als mit der Goldbach Media, die nach einem katastrophalen Jahr 2002 (16,7 Millionen Franken Verlust) heuer erst wieder eine schwarze Null schreiben wird. Lukrativ ist sein IT-Beratungsunternehmen Skybow (35 Angestellte, acht Millionen Umsatz), spannend die Firma Mediastreams, die eine Software für Telefonie über Internet anbietet.

Und da dies Blum noch nicht genug ist, startet er 2006 mit einer Firma für Privatcharterflieger. Aviace heisst das Projekt, in dem Blums Freunde zusammenfinden: Peter Pfister ist dabei, Bill Gates ebenso.