Der Ostschweizer Nahrungsmittelhersteller Hügli stärkt das Geschäft mit Naturkost: Das Unternehmen kauft der Bioherba Gruppe Deutschland in einem Asset Deal zwei Nahrungsmittellinien ab. Über den Kaufpreis haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Deal erfolgt bei Hügli über die Tochter Heirler Cenovis in Radolfzell, bei Bioherba über deren Tochter primaVita in Heimertingen.

Erworben würden die beiden Nahrungsmittelmarken Eden und granoVita, der damit verbundene Kundenstamm sowie der Lagerbestand an Produkten, teilte Hügli am Dienstagabend mit. Es sei geplant, einen Teil der Belegschaft des Bereichs Vertrieb am Standort in Radolfzell weiter zu beschäftigen, hiess es.

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«Synergien in einem starken Konzernverbund nutzen»

Ab 2015 soll ein Umsatz von jährlich rund 17 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Zudem sollen «die grössere Vertriebskompetenz und die Synergien in einem starken Konzernverbund genutzt werden», wie es weiter heisst.

Mit Eden und granoVita übernehme man zwei starke und sehr gut etablierte Marken mit über 100 Jahren Kompetenz für gesunde Ernährung, erklärte Hügli. Unter der Marke Eden werden vegetarische und vegane Produkte angeboten, etwa Gemüse- oder Fluchtsäfte, Tomatensaucen oder Würzprodukte. Unter dem Label granoVita werden Getreide und Müslis, vegetarische Wurst- und Fleischersatzprodukte sowie Brotaufstriche verkauft.

Die Bioherba-Gruppe Deutschland verkauft die beiden Marken, weil sie sich auf ihr Geschäft mit Pharmaartikeln und Naturkosmetik konzentrieren will.

Analysten beurteilen die Akquisition positiv

Analysten beurteilen die Akquisition positiv. Hügli habe in Deutschland schon eine sehr starke Stellung bei Naturkostprodukten, die unter dem Segment Consumer Brands zusammengefasst seien, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Der Kaufpreis dürfte dabei im tiefen einstelligen Mio-Bereich liegen, was auf eine eher unterdurchschnittliche Profitabilität hinweisen könnte.

Vontobel spricht von einem «great fit» zwischen primaVita und der Consumer Brand Division von Hügli, der das Naturkostangebot von Hügli in Deutschland beträchtlich vergrössere und Synergien in der Distribution schaffe. Der zusätzliche Umsatz von erwarteten 17 Millionen Euro entspricht rund fünf Prozent des Gruppenumsatzes, werde aber auf die Gewinnschätzungen nur einen kleineren Effekt haben.
 

(awp/ccr)