Endlich legen die Migros-Angestellten punkto Eleganz einen Zacken zu. Die Uniformen der
Kassierinnen und Verkäufer – ein Mitleid erregender Mix aus dem Dress einer OP-Schwester und dem eines Tankwarts – sollen eingemottet werden. Nächstes Jahr erhalten 37 000 an der Front Angestellte rassigere Berufskleider. Verantwortlich für die neue Kollektion ist die Zürcher Modemacherin Ida Gut, die am 10. März 2004 den Zuschlag für den prestigeträchtigen Auftrag erhielt. Die neue Uniform gehört zur umfassenden Auffrischung des Migros-Auftritts, die insgesamt 57 Millionen Franken kostet.

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Ida Gut entwirft keine Trendmode, sondern arbeitet an der Schnittstelle zwischen Funktionalität und Ästhetik. Nichts mehr soll an ein biederes Berufsmäntelchen erinnern. Die Angestellten sollen sich in den Kleidern wohl fühlen, als wären es ihre eigenen. In ihrer Zürcher Firma Rundum arbeitet Gut derzeit mit Hochdruck an der Umsetzung der Entwürfe. Sie ist für das Design, die Materialauswahl und die Herstellung der Prototypen zuständig und wird die Produktion der umfangreichen Kollektion begleiten.

Der begehrte Auftrag des grössten Schweizer Detailhändlers ist eine späte Genugtuung für die Modemacherin. Vor vier Jahren arbeitete sie an einem ähnlich begehrten Auftrag, den neuen Uniformen fürs Swissair-Kabinenpersonal. Nach dem Grounding der Fluggesellschaft kam das fast fertige Projekt abrupt zum Stillstand – Gut befindet sich in Gesellschaft der vielen Swissair-Gläubiger. CA