In Denkerpose am Pult, so liebte die urbane Schweiz Moritz Leuenberger, als er noch Bundesrat war. Auf seinem Fotoporträt als Implenia-Verwaltungsrat sind noch eine Espresso-Tasse und ein Glas Wasser ins Bild gerückt. Derart philosophisch tritt der Ex-Magistrat im ersten Nachhaltigkeitsbericht des Bauunternehmens Implenia auf, für den er das Vorwort verfasste. «Implenia ist gewillt, an den harten Brettern der Nachhaltigkeit zu bohren», schreibt Verwaltungsrat Leuenberger.

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Es gibt viel zu bohren. In einem Rating der Nachhaltigkeitsagentur Inrate schloss Implenia mit der Note 1 ab, was «leicht über Durchschnitt» bedeutet. Der Kommentar der Analysten: «Implenia hat Grundsätze bezüglich Nachhaltigkeit definiert – die konkrete Umsetzung bei Bauprojekten und den internen Geschäftstätigkeiten verfügt noch über Verbesserungspotenzial.»

Der eben erschienene Implenia-Nachhaltigkeitsbericht 2011, hergestellt «aus natürlichem Papier mit Strohzusatz», nennt erste Vergleichszahlen: Trotz Unfallprävention kam es zu 75 Berufsunfällen pro Million Sollstunden, das entspricht einem Plus von 2,7 Prozent gegenüber 2010. Auch die Häufigkeit der Nichtbetriebsunfälle der Mitarbeiter nahm leicht zu. Gesunken ist hingegen der CO2-Ausstoss des Lastwagenfuhrparks. Der Dieselverbrauch konnte um 4,5 Prozent reduziert werden, was 300 Tonnen CO2-Ausstoss bedeutet. Auch die Erneuerung der Leasingflotte unter 3,5 Tonnen zeitigt Erfolge. Hier konnte der CO2-Ausstoss um 17 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

«Nachhaltigkeit umzusetzen, ist harte Arbeit», schliesst Verwaltungsrat Leuenberger, Mitglied des Strategie- und Nachhaltigkeitskomitees von Implenia. Seine Tätigkeit für Implenia ab April 2011 brachte ihm ein Honorar von 142 000 Franken ein. 

Stefan Barmettler HZ
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