Als 3G Capital 2010 den Whopper-Brater Burger King für vier Milliarden Dollar schluckte und von der Börse nahm, schüttelten viele ihren Kopf. Jorge Paulo Lemann (72), Mitgründer der New Yorker Private-Equity-Firma, gilt als genialer Firmendealer. Sein Meisterstück: Zusammen mit seinen 3G-Partnern Marcel Telles und Carlos Sicupira hat er AB-InBev mittels Zukäufen zur weltgrössten Biergruppe hochgeschäumt. Doch was der Brasilianer mit Schweizer Wurzeln – sein Vater war Käsehändler im Emmental – mit der Burgerkette anfangen wollte, war der Branche ein Rätsel.

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Heute ist klar: «Das Trio», wie die drei von der 3G in der Private-Equity-Branche genannt werden, hat einen Erfolg mehr vorzuweisen. Die neue Führung beim amerikanischen Hamburger-Brater vermochte die Ebitda-Marge deutlich zu steigern. Derart herausgeputzt hat 3G im April 29 Prozent der Aktien für 1,4 Milliarden Dollar an die Justice Holding abgetreten. Diese brachte die Titel jüngst wieder an die Börse

Burger King weist eine Börsenkapitalisierung von 5,6 Milliarden auf. Das bei 3G verbliebene Paket von 71 Prozent entspricht einem Wert von 4,4 Milliarden. Unter Einbezug der 1,4 Milliarden für den Verkauf der 29 Prozent minus den Einstandspreis von 4 Milliarden hat das Trio also einen (Papier-)Gewinn von 1800 Millionen realisiert – innerhalb von 21 Monaten.

Damit schwillt das Vermögen des Bierbarons, der in der BILANZ-Liste der 300 Reichsten mit acht bis neun Milliarden Franken geführt wird, kräftig an. Doch Lemann, der den grössten Teil des Jahres mit seiner Frau Susanne und einem seiner fünf Kinder am Zürichsee lebt, will noch höhere Aktienkurse. Nun hat er Burger King eine aggressive Expansionsstrategie verpasst.