Die Milliardärsdynastie, die hinter Selfridges steht, will nach Angaben einer mit der Situation vertrauten Person den britischen Kaufhausbetreiber an den thailändischen Mischkonzern Central Group verkaufen.

Die Weston-Familie habe sich auf ein Geschäft geeinigt, das noch in diesem Monat bekannt gegeben werden könnte, sagte die Person, die darum bat, nicht identifiziert zu werden, berichten verschiedene Medien. Die Central Group ist im Besitz der Chirathivats, einer der reichsten Familien Asiens.

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Kadewe und Globus

Die Wirtschaftsagentur «Bloomberg» berichtete im Juni, dass die Familie Weston einen Verkauf der Gruppe für 4 Milliarden Pfund (4,9 Mrd. Franken) in Erwägung ziehe, nachdem ein potenzieller Käufer auf sie zugekommen war. Die Familie Weston habe die Credit Suisse gebeten, sie bei der Zukunft des Unternehmens zu beraten, sagten damals mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Selfridges und Central Group lehnten eine Stellungnahme ab. Central Retail, ein börsennotierter Entwickler von Einkaufszentren, der von der Chirathivat-Familie kontrolliert wird, erklärte am Donnerstag in einer Erklärung, dass es nicht an einem Geschäft zum Kauf von Selfridges beteiligt sei. Ein Sprecher von Central Retail war nicht sofort in der Lage zu klären, ob diese Erklärung auch für andere Teile der Central Group gilt. 

Die Central Group besitzt unter anderem das Kadewe in Berlin, Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg. Gemeinsam mit Signa von René Benko übernahm die Gruppe 2020 zudem die Globus-Kaufhäuser von der Migros.

Mekka für Modefans

Laut einer im November 2020 von «Bloomberg» erstellten Rangliste verfügte die weitverzweigte Familie Chirathivat mit 12,9 Milliarden Dollar über das 20. grösste Vermögen in Asien

Der britische Detailhändler, der 1908 von Harry Gordon Selfridge gegründet wurde, ist vor allem für sein riesiges Geschäft in der Oxford Street bekannt, das seit langem ein Mekka für Modefans ist. Ausserdem gibt es Selfridges-Geschäfte in Manchester und Birmingham.

Das Unternehmen wurde 2003 von dem kanadischen Geschäftsmann Galen Weston für fast 600 Millionen Pfund gekauft und seitdem um andere Kaufhausketten erweitert, darunter Arnotts und Brown Thomas in Irland, Holt Renfrew in Kanada und de Bijenkorf in den Niederlanden.

(bloomberg | gku)