«Ich hatte in meinem bisherigen Leben das Glück, immer das tun zu können, was ich wollte.» Das sagte Astrid Olivia jüngst gegenüber der «Handelszeitung», als sie noch Chefin des Krankenversicherers KPT war. Nur gut drei Monate war sie im Amt, diese Woche trennte man sich im gegenseitigen Einvernehmen und mit Stillschweigeabkommen.
Man habe «unterschiedliche Auffassungen über die Strategie», hiess es lediglich. Ad interim übernimmt Etienne Habegger, KPT-Kommunikationschef und seit 2001 stellvertretender Geschäftsführer, das Steuer.
In der Branche rätselt man über die Gründe des Abgangs. Anscheinend wollte Olivia ihre eigene Beratungsfirma Dr. Olivia Consulting AG neben dem Amt als KPT-Leiterin weiterführen. Dies sei vom Krankenversicherer nicht goutiert worden. Die Homepage jedenfalls ist am 15. Mai 2007, dem Tag, als KPT Olivias Abgang bekannt gab, aktiv. Unter der Nummer meldet sich allerdings nur die Stimme des Anrufbeantworters: Das Büro sei zurzeit nicht besetzt.
Andere Quellen berichten, dass Astrid Olivia in Wirklichkeit Astrid Gaceres heisse, aber nicht auf ihren seit mehreren Jahren verwendeten Künstlernamen verzichten wollte. Habegger wollte sich dazu nicht äussern. Er sagt nur soviel: Der abrupte Abgang ha-
be nichts mit der abgeblasenen Fusion von KPT mit der Luzerner Konkurrentin Concordia zu tun. Damals arbeitete Olivia nämlich bereits seit sechs Jahren im Mandatsverhältnis in der Unternehmens- und Managemententwicklung von KPT.
Gut möglich, dass Olivia ihr Glück bald wieder als Beraterin in ihrer eigenen Firma findet.