Ihr Schmuck sind die beiden goldenen, übers Kreuz gelegten Schlüssel am Revers. Um den Nachahmern das Handwerk zu legen, liessen sie nun das Gütezeichen schützen. Les Clefs d’Or, die Vereinigung der Concierges der Grandhotels, ist das wichtigste Netz der Concierges von Luxushotels. In der Schweiz zählt es 140 Mitglieder, weltweit sind es 4000 in 35 Ländern. Wer Mitglied werden will, muss über fünf Jahre Berufserfahrung, zwei Paten und eine einwandfreie Reputation verfügen.

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Im Metier des Concierge spielten die Schweizer von Anfang an eine dominierende Rolle. Als der Tourismus im 19. Jahrhundert seinen Aufschwung nahm, war das Alpenland ein bevorzugtes Reiseziel vor allem der zahlungskräftigen Engländer. Mit dem Bau von Hotels und Gaststätten entstand ein neuer Beruf, der des Concierge. Seine Aufgabe bestand darin, Gäste und Gepäck am Bahnhof in Empfang zu nehmen, in Kutschen umzuladen und wohlbehalten zum Hotel zu bringen. Während des Aufenthalts stand der Concierge den Gästen zu Diensten. Als Sekretär und Vertrauensperson war er dafür besorgt, den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Der Concierge – und nicht der Hotelier – war der Herr des Hauses.

Gestärkt durch die Erfahrungen auf dem Heimmarkt, schwärmten die Concierges zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die aufstrebenden Metropolen, nach London, Paris und Rom, aus. Bald wurden die Kontakte, die sie zueinander pflegten, institutionalisiert. Der Schweizer Ferdinand Gillet gründete im Jahr 1929 in Paris den Verein Les Clefs d’Or, der 1952 international erweitert wurde.

Bis zum Jahr 1978, dem Eintritt der USA, war die Vereinigung eine frauenfreie Zone. Im fortschrittlicheren Amerika waren auch Frauen als Concierges anerkannt. In der Schweiz ist die Zahl der weiblichen Concierges der Luxushotellerie an einer Hand abzuzählen. Gabriella Bunkenburg vom Basler Hilton Hotel oder Christina Bally vom Parkhotel Vitznau tragen das exklusive Gütezeichen am Revers. Die Frauen, heisst es in der Gilde, hätten oftmals zu wenig Sitzleder für den Beruf des Concierge, der meist sein ganzes Berufsleben in einem Betrieb verbringt.

Die Schweiz, eine der stärksten Sektionen im Clefs-d’Or-Netzwerk, stellte drei internationale Präsidenten: Oscar Wirth vom Hotel St. Gotthard in Zürich, Albert Ostertag vom «Baur au Lac» in Zürich und Aldo Giacomello vom Genfer Hotel Beau Rivage.