Lonza gliedert den Geschäftsbereich Specialty Ingredients aus. Doch soll er - zumindest vorerst - weiter im Besitz des Spezialchemiekonzerns verbleiben. Ausserdem will der Konzern bis zu 130 Stellen streichen.

Konkret soll die Sparte im Rahmen der Ausgliederung neu eine unabhängige Leitung erhalten. Dies soll die Kontrolle über die operativen Aktivitäten und die Kosten verbessern, teilte Lonza am Montag mit. Gemäss den Angaben des Konzerns bleibt LSI aber zu 100 Prozent im Besitz von Lonza.

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Dass dies auch längerfristig so bleibt, daran wird zumindest in Börsenkreisen gezweifelt. Von Aktien-Analysten wird die Frage aufgeworfen, ob Lonza allenfalls die spätere Zusammenführung der Aktivitäten von LSI mit denjenigen eines Konkurrenten plane.

Gerade weil das LSI-Segment seit bereits zwei Jahren Schwierigkeiten mache, sei ein Verkauf gut vorstellbar, heisst es beispielsweise in einem Kommentar der Bank Vontobel. Auch habe CEO Marc Funk auch schon bestätigt, dass in Bezug auf die Sparte "keine Option unmöglich ist".

An der Börse werden die Neuigkeiten von den Investoren mit einem Kursplus belohnt. Die Aktien des Konzerns ziehen bis um 09.52 Uhr um 1,3 Prozent auf 312,40 Franken an. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil mit 0,8 Prozent im Minus.

Abbau von Stellen

Gemäss den Angaben von Lonza wurde der Prozess zur Ausgliederung bereits eingeleitet. Er soll bis Mitte 2020 abgeschlossen sein. Um die Effizienz zu verbessern, wird zudem der Abbau von etwa 130 Stellen geprüft, wie es weiter heisst. Davon würden rund 50 die Schweiz und 35 die USA betreffen.

Das Programm sei auf das Segment LSI sowie auf die entsprechenden Supportfunktionen beschränkt. Auf das Segment Pharma Biotech & Nutrition habe es keinen Einfluss.

Lonza will den Angaben zufolge die Stellenverluste minimieren und betroffenen Mitarbeitern wo möglich andere freie Stelle im Unternehmen oder eine Frühpensionierung anbieten.

Nahrungs- und Futtermittelzusätze

In dem Geschäftsbereich LSI von Lonza sind zum Beispiel Nahrungs- und Futtermittelzusätze oder chemische Zwischenstoffe für die Landwirtschaft angesiedelt. Die Geschäfte litten zuletzt nicht nur unter einer schwächeren Nachfrage, sondern auch unter Rohstoffknappheit und Unterbrüchen in der Lieferkette.

LSI trug im vergangenen Geschäftsjahr knapp ein Viertel zum Umsatz von Lonza bei. Allerdings liegt die Profitabilität der Sparte unter derjenigen des Gesamtkonzerns. So betrug die sogenannte Kern-EBITDA-Marge nur 22,1 Prozent. Im grösseren Segment Pharma & Biotech lag sie bei 32,8 Prozent.

(awp/mlo)