Die Baubranche in Asien boomt und damit auch der Markt für Bauprodukte. Besonders Chinas Metropolen wachsen in atemberaubendem Tempo. Jährlich verbrauchen die Chinesen 300 Mio t Stahl. Das ist mehr als Europa und die USA zusammen. Allein in Shanghai sind auf über 20000 Baustellen Millionen von Wanderarbeitern beschäftigt. Auch die Wirtschaft Indiens und Brasiliens trägt zur erhöhten Nachfrage bei. 2003 kam es zu Engpässen bei den wichtigen Rohstoffen Erz, Koks und Schrott. Weltweit wurden Metallerzeugnisse knapp. Die Preise für Rohstoffe und Metallprodukte vervielfachten sich. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht.

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In der Schweiz wird Bauen teurer

Der anhaltende Bauboom in Asien wirkt sich auch auf die heimische Baubranche aus. Das knappe Angebot lässt die Preise steigen. Im Metallbau bestimmt der Materialanteil in der Regel 40 bis 60% der Kosten. In den letzten Monaten sind die Preise für Grundmaterialien stark gestiegen. Aluminium, Chrom und Nickel wurden zwischen 20 und 50% teurer. Den grössten Anstieg verzeichnete Zink. Seit Anfang des Jahres kostet es 70% mehr. Auch für Isolierglas – vor allem im Fassaden- und Fensterbau unverzichtbar – muss im Einkauf 15% mehr bezahlt werden, dies im Gegensatz zu herkömmlichem Glas.

Schwierige Preisberechnungen

Ein Unternehmen kann nur erfolgreich sein, wenn es die Kosten für Bauleistungen sorgfältig ermittelt. Falsch eingeschätzte Kostenfaktoren und nachlässig ausgeführte Kalkulationen haben schon viele Unternehmen in grosse Bedrängnis gebracht. Mit einer präzisen Kostenkalkulation steht und fällt jedes Bauvorhaben. Schwankende Preise erschweren die Berechnung der einzelnen Posten. Die Schweizerische Metall-Union – mit 1800 Mitgliedern der grösste Branchenverband – empfiehlt Generalunternehmern und Metallbauern, jeweils aktualisierte Materialkosten für Kalkulationen zu verwenden. Generalunternehmer und Metallbauer verwenden zum Teil veraltete Preise für ihre Kalkulationen. Das kann zu bösen Überraschungen führen. Der Ärger lässt sich vermeiden, wenn man sich über die aktuellen Preise informiert und auch die Kunden darauf hinweist.

Keine sinkenden Preise in Sicht

Sollte man angesichts der hohen Materialkosten Baupläne auf später verschieben? Experten sind der Meinung, dass momentan keine sinkenden Preise zu erwarten sind. Wer seine Baupläne auf später verschiebt, muss unter Umständen noch tiefer in die Tasche greifen. Seriöse Unternehmen versehen ihre Offerten mit einer Preisgleitklausel. So kann nach der Fertigstellung mit dem effektiven Preis des Grundmaterials abgerechnet werden. Die Arbeitsleistungen sind davon ausgeschlossen.