Das Beispiel der Siegerin Credit Suisse zeigt, wie OLZ die Rangliste erstellt hat. Grundlagen der Berechnung sind die Gesamtentwicklung der Aktie für den Investor, die Entwicklung des Aktienindex SPI sowie der Beta-Faktor für die CS-Aktie. Dieser Faktor spiegelt die Schwankung des Aktienkurses an der Börse, also die Volatilität. Je höher sie liegt, umso höher ist das Risiko einer Anlage in die Aktie und umso mehr Rendite erwartet ein Aktionär vom Papier.
Erzeugt wird die Volatilität durch den Markt, also die Investoren. Ihre Einschätzungen über Ertragskraft und Perspektiven des Geschäftsmodells eines Konzerns kondensieren im Aktienkurs und damit auch in seinen Schwankungen. Stromversorger oder andere «defensive» Titel wie Nestlé oder Swisscom schwanken erfahrungsgemäss weniger als stark konjunktursensible oder mit viel Fremdkapital bestückte Firmen – diese Unterschiede drücken sich im Beta-Faktor aus. Liegt er genau bei 1, dann schwankt die Aktie exakt so wie der Vergleichsindex SPI. Ein Beta-Mass unter 1, wie etwa bei Nestlé, besagt, dass die Aktie weniger volatil ist als der SPI. In diesem Fall geht das Modell von OLZ davon aus, dass der Anleger auch mit einer niedrigeren Rendite zufrieden ist als bei einer Anlage in den Index – dies als Ausgleich für die grössere Sicherheit des Investments durch geringere Schwankungen.
Die Rangliste leitet sich folgendermassen ab: Von der CS etwa erwartet der Anleger eine Rendite in gleicher Höhe wie vom SPI, bereinigt um das Risikomass, also den Beta-Faktor. Die «erwartete Rendite» beträgt 36,6 Prozent. Tatsächlich hat die CS ihren Aktionären aber mit 80,1 Prozent mehr als das Doppelte beschert. Die Differenz daraus ergibt die «Überschussrendite». Diese wird wiederum bereinigt um die Grösse des Konzerns, also den Börsenwert, was dann die «Bruttowertschaffung» ergibt.
Als weitere Korrektur fliessen Dividenden und Kapitalmassnahmen in die Berechnung ein, sodass unter dem Strich die «Nettowertschaffung» steht: jener Betrag in Millionen Franken, den die Firma seinen Eigentümern im Kalenderjahr gebracht oder genommen hat.
Bewertet wurden alle Unternehmen, die folgende Bedingungen erfüllten: Sie mussten börsenkotiert sein, im SPI gelistet und eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Millionen Franken aufweisen. Das traf 2009 nur auf 167 Unternehmen zu, im Vorjahr waren es noch 187 Firmen.