Nach Mobility in Zürich lanciert ein zweite Anbieter aus Basel ein Mietangebot für Elektroroller. Drei staatsnahe Unternehmen spannen dafür zusammen: Das Baselbieter ÖV-Unternehmen Baselland Transport (BLT), der Stromversorger Elektra Birseck (EBM) und die Basler Kantonalbank (BKB). Das geht aus Unterlagen des Handelsregisters hervor, die der «Handelszeitung» vorliegen.

Laut Gründungsunterlagen hat die Gesellschaft vor, bis zu 250 E-Bikes und 60 Elektroroller zu erwerben und «Dienstleistungen im Bereich der Elektromobilität» anzubieten. Oder anders gesagt: Die Gesellschaft steigt offenbar in den Verleih von Zweirädern ein.

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BKB: Details dazu folgen später

Aufgrund der Tatsache, dass die Gesellschaft von BLT-Chef Andreas Büttiker präsidiert wird, ist davon auszugehen, dass die Federführung beim Baselbieter Transportunternehmen liegt. An dessen Domizil ist die neu gegründete Gesellschaft auch eingetragen. Laut Unterlagen erwirbt die Gesellschaft die Bikes von einer Tochtergesellschaft des Stromversorgers EBM. Die drei Unternehmen haben je einen Drittel der Aktien gezeichnet.

Die Fahrräder stammen laut Unterlagen vom Schweizer Anbieter Stromer. Die Roller der Marke «Kumpan» soll der Deutsche Hersteller E-Bility liefern.

Auf Anfrage bestätigt BLT-Direktor Andreas Büttiker das Joint-Venture. Man plane eine «coole Sache» und wolle kantonsübregreifend etwas Neues aufbauen. Auch BKB-Sprecher Michael Buess bestätigt, dass die Bank an dem Vorhaben beteiligt sei. Die EBM war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Mehr Informationen soll es mitte Monat an einer Pressekonferenz geben.

Mobility in Zürich gut gestartet

Damit entsteht im Raum Basel ein neuer Konkurrent zur Firma Mobility, die in der Schweiz das Geschäft mit Car Sharing dominiert und vor kurzem im Raum Zürich auch ein Angebot mit 200 Elektrorollern lanciert hat. Mobility arbeitet eng mit dem Transportunternehmen SBB zusammen.

Laut Pressesprecher Patrick Eigenmann ist Mobility mit dem neuen Töffli-Verleih gut gestartet. Man habe bereits rund 2000 Anmeldungen, was nach so wenigen Tagen sehr erfreulich sei. Mobility wolle erst mal beobachten, wie sich das Angebot in Zürich entwickle und dann gegen Ende Jahr entscheiden, wie es weiter gehe. Zeil sei aber auf jeden Fall, auch in andere Regionen zu expandieren.

In Genf wird zudem ein ähnliches Angebot der Firma Go-Green-City erwartet, wie Watson.ch unlängst berichtet hat. Go-Green-City setzt offenbar auf die gleichen Roller wie das Basler Joint-Venture.

Tiefere Gewinne wegen Investitionen

Mobility hat zuletzt sinkende Gewinne ausgewiesen. Begründet wurde dies mit den Investitionen in neue Technologien und Produkte. «Unser Ziel ist es, ein möglichst breites Angebot zu entwickeln und als umfassender Mobilitätsdienstleister aufzutreten», sagte Eigenmann damals. Das Unternehmen fürchte sich nicht vor Konkurrenz.