Die Biotechnologie-Firma MondoBiotech kämpft ums Überleben. Nun erhofft sich CEO Ruggero Gramatica Rettung aus Italien. Das im Kloster Stans eingemietete KMU steckt in Übernahmeverhandlungen mit Pierrel. Die Mailänder Firma befasst sich auf Kundenauftrag mit Dienstleistungen rund um die Entwicklung von Pharmazeutika. Zudem werden nördlich von Neapel, genauer in Capua, für Dritte Medikamente produziert.

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Falls sich die beiden Seiten einigen können, soll MondoBiotech mit Pierrel Research International in Thalwil zusammengelegt werden. Beim Schweizer Ableger handelt es sich um jene Firma, die auf Kundenauftrag forscht. Doch Anfragen am Hauptsitz sind unerwünscht. Auf die Frage, wie viele Personen in Thalwil arbeiten, wurde der Telefonhörer aufgelegt.

Nach der Fusion hielte Pierrel die Mehrheit. Damit wäre Präsident Canio Mazzaro der neue starke Mann; er hält ein Viertel der Aktien an der Mailänder Firma. Woran die Italiener interessiert sind, ist nicht klar. MondoBiotech hat seit der Gründung 2001 primär heisse Luft und Riesenverluste produziert. Alleine im ersten Halbjahr 2011 ist ein Fehlbetrag von 54 Millionen angefallen. Jüngst wurde das Unternehmen stark redimensioniert, gegenwärtig stehen noch neun Namen auf der Gehaltsliste – davon fünf Manager. Der Aktienkurs ist seit dem IPO um sage und schreibe 99 Prozent abgestürzt.

Möglicherwiese will sich Pierrel einfach einen Aktienmantel umhängen, um so ohne Umwege den Sprung an die speziell bei italienischen Pharmaunternehmen beliebte Schweizer Börse zu schaffen. Die Firma könnte frischen Wind gebrauchen; ihre in Mailand kotierten Aktien haben seit 2007 über 80 Prozent an Wert eingebüsst, die Gesellschaft wird von der Börse noch mit 26 Millionen Euro bewertet. Über die letzten Jahre sind einige Dutzend Millionen an Verlusten angefallen.

Muss MondoBiotech in Stans die Lichter löschen, falls die Fusion platzt? «Die Firma ist in der Lage, ihr Kerngeschäft in diesem Jahr weiterzuführen», behauptet CEO Gramatica.

Am MondoBiotech-Hauptsitz im Kloster Stans arbeiten noch neun Personen – inklusive CEO Ruggero Gramatica.