Nestlé schlägt Geraldine Matchett als neues unabhängiges Mitglied zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Sie ist Schweizer, britische und französische Staatsbürgerin und verfüge über «umfangreiche Kenntnisse und einen starken Leistungsausweis» in den Bereichen Unternehmensführung, Strategie und Finanzen, teilte der Westschweizer Konzern am Donnerstag zusammen mit den Zahlen mit.

Die Wahl findet an der ordentlichen Generalversammlung vom 18. April 2024 statt.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

DSM-Firmenich und SGS

Matchett war bis September 2023 als Co-CEO und CFO von DSM-Firmenich tätig, dem vor wenigen Jahren neu geschaffenen niederländisch-schweizerischen Unternehmen für Ernährung, Gesundheit und Schönheit. Davor war sie unter anderem Global Chief Financial Officer und Mitglied des Operations Council des Genfer Warenprüfkonzerns SGS.

Weiter gibt es im Verwaltungsrat zwei Rücktritte. Nach Ablauf der Amtszeit von zwölf Jahren werde Henri de Castries nicht zur Wiederwahl antreten, heisst es in der Mitteilung. Kimberly A. Ross, die seit sechs Jahren Mitglied des Gremiums ist, stelle sich derweil aus persönlichen Gründen ebenfalls nicht zur Wiederwahl. Alle anderen Mitglieder sowie der Präsident des Verwaltungsrats würden zur Wiederwahl vorgeschlagen.

Enttäuschende Zahlen

Nestlé hat seine Aktionäre und die Analysten für einmal negativ überrascht: Die hohe Inflation, Probleme im Gesundheitsgeschäft und der starke Schweizer Franken liessen das Unternehmen schlechter abschneiden als erwartet. Nun will der Konzern zurück auf den Erfolgspfad kehren.

Nestlé konnte 2023 nicht das Erwartete liefern. Umsatz, Betriebsgewinn und EBIT-Marge fielen tiefer aus als im Vorfeld angenommen. Und obwohl die Firma im letzten Quartal nach fünf rückläufigen Quartalen wie angekündigt die Verkaufsmengen wieder steigerte, ging das Verkaufsvolumen - das sogenannte RIG - im Gesamtjahr um 0,3 Prozent zurück. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet.

Schwäche sind sich die Marktteilnehmer vom erfolgsverwöhnten Konzern nicht gewöhnt. Entsprechend enttäuscht zeigten sie sich denn auch in ihren Kommentaren. Von einem «Jahr zum Vergessen» war da die Rede, und von einer «besorgniserregenden» Entwicklung. Auch die Dividendenerhöhung um 5 Rappen auf 3,00 Franken je Aktie vermochte darüber nicht hinwegzutrösten.

Der Aktienkurs des weltgrössten Lebensmittelherstellers gab am frühen Nachmittag um 4,4 Prozent nach auf 94,74 Franken. Damit stehen die Papiere so tief wie zuletzt beim Beginn der Pandemie und ziehen aufgrund ihres Gewichts im SMI den ganzen Leitindex ins Minus.

(awp/gku)