Das Geschäftsjahr 2016 brachte dem ikonischen Zürcher 5-Sterne-Hotel «Dolder Grand» starke Rückschläge bei Belegung, Umsatz und Gewinn. Die Zimmerbelegung sank von 59,1 auf 50,6 Prozent, der Umsatz ging um sieben Millionen Franken zurück, der Betriebsgewinn Ebitda verringerte sich von 7,4 auf 1,7 Millionen Franken. Das zeigen Zahlen aus dem Geschäftsbericht, welcher der «Handelszeitung» vorliegt.

«2016 war ein sehr schwieriges Jahr», bestätigt Mark Jacob, Managing Director des «Dolder Grand». Verantwortlich dafür seien das Ausbleiben arabischer Langzeitgäste, die allgemeine Sicherheitslage in Europa sowie der Brexit, der Londoner Hotels preislich attraktiver gemacht habe.

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Personalkosten gesenkt

Das «Dolder Grand» reagierte mit Einsparungen auf die Krise. Direktor Jacob verhängte einen Einstellungsstopp. Personen, die das Unternehmen verliessen oder in Pension gingen, wurden nicht mehr ersetzt. So senkte der Hotelchef die Personalkosten, den wichtigsten Kostenblock, um über zwei Millionen Franken.

Das Loch beim «Dolder» zog sich bis ins Jahr 2017 hinein. «Die ersten Monate waren schwierig», sagt Jacob. Das Geschäft danach habe sich «sehr positiv» entwickelt. «Wir verzeichnen einen guten Sommer und Herbst», so der gebürtige Kanadier, dessen Eltern jahrelang das «Suvretta House» in St. Moritz leiteten. «Die Zahlen zeigen wieder nach oben», sagt Jacob. Mit dem Rekrutieren von neuem Personal sei er aber immer noch «vorsichtig».

Grosses Investment

Das «Dolder Grand» wurde im Jahr 2008 von Besitzer Urs Schwarzenbach mit Umbaukosten von 440 Millionen Franken neu lanciert. Gerüchte, wonach er das Haus verkaufen möchte, halten sich hartnäckig. Schwarzenbach selbst sagt dazu: «Wenn ein ernsthafter Interessent ein gutes Angebot macht, dann werde ich mich sicher mit ihm an den Tisch setzen.»

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Andreas Güntert
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