Der chinesische Netzwerkausrüsters Huawei steht unter Dauerbeschuss: Jüngst prüft auch die Regierung von Norwegen den Ausschluss von Huawei beim Aufbau der für den neuen Mobilfunkstandard 5G notwendigen Infrastruktur. Norwegen teilte die gleichen Bedenken wie die USA und Grossbritannien. Huawei ist auch zu einem der Hauptakteure bei den diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und China geworden. 

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Diese Entwicklung bei der Wahl der Netzwerkausrüster beobachten auch Analysten der Grossbank UBS. Sie schreiben in einem Report, dass Nokia von den Reaktionen gegenüber Huawei profitieren könnte – noch vor Ericsson. Der legendäre Elektronikhersteller könnte dank einem ähnlichen Produktportfolio wie Huawei Marktanteile gewinnen.

Nokia als lächelnder Dritter

Die Analysten wollen dabei noch nicht auf konkrete Auftragsvergaben eingehen. Sie schreiben, es gebe klare Anzeichen von Telekommunikationsfirmen, künftig nicht mit Huawei zusammenzuarbeiten, sondern auf einen anderen Ausrüster zu setzen. Das zeigte sich auch am Dienstag. Das Telekomunternehmen Salt setzt beim Bau des 5G-Netzes auf Nokia als Netzwerkausrüster.  Der finnische Konzern war bereits bisher der Netzwerkausrüster des drittgrössten Schweizer Mobilfunkers. Man habe aber verschiedene Optionen geprüpft, heisst es von Salt. Damit setzt jeder Schweizer Mobilfunkanbieter auf einen anderen Lieferanten: Die Swisscom hat Ericsson und Sunrise Huawei für den Bau des 5G-Netzes gewählt.

Die USA und andere Länder werfen Huawei auch eine zu grosse Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen den Konzern als Gefahr für ihre Cybersicherheit. Die USAAustralien und Neuseelandhaben Huawei als Ausrüster für den Bau von 5G-Netzen ausgeschlossen und drängen andere Staaten, ihrem Beispiel zu folgen.

Profitiert auch Ericsson vom Misstrauen gegenüber Huawei?

Von diesen Absichten könnte Nokia als Gewinner hervorgehen, aber auch Ericsson kann profitieren. Beim schwedischen Netzwerkausrüster ist der Verlust im vierten Quartal geschrumpft. Analysten hatten mit einem höheren Minus gerechnet. Ericsson erklärte jedoch, der Wirbel um Huawei hätte sich aber nicht auf die Auftragsbücher ausgewirkt. 

(tdr)