Novartis hat angekündigt, zwei Standorte in der Schweiz und eine Anlage in Italien zu schliessen. Betroffen ist der Chemiestandort im italienischen Torre. «Vorbehaltlich der erforderlichen Anhörung der Mitarbeitenden planen wir zudem die Schliessung des OTC-Produktionsstandorts im schweizerischen Nyon und einer Chemieanlage in Basel», heisst es in einer Mitteilung des Pharmakonzerns. Deren Aktivitäten sollen an andere Standorte im Netzwerk von Novartis verlegt werden.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Nyon und Basel in der Schweiz betroffen

In Basel sollen in den kommenden Jahren 760 Vollzeitstellen abgebaut werden, in Nyon sind 320 in Gefahr. Insgesamt sollen konzernweit rund 2000 Stellen wegfallen, vor allem in der Schweiz und den USA, heisst es in der Mitteilung. Abgebaute Positionen will Novartis durch 700 neu geschaffene Stellen in Niedrigkosten- und anderen Ländern teilweise kompensieren.

Neben der Standortschliessungen sind weitere Kostensenkungsmassnahmen angekündigt: Die Entwicklungsorganisation, überwiegend in der Schweiz und den USA, soll neu strukturiert werden. Einige Forschungsaktivitäten will der Pharmakonzern von der Schweiz in die USA verlagern. Alle Massnahmen sollen über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren umgesetzt werden. Der Konzern erhofft sich davon jährliche Einsparungen von mehr als 200 Millionen US-Dollar.

Dabei zeigte sich Novartis mit dem Ergebnis im dirtten Quartal durchaus zufrieden. «Die Bandbreite unseres Geschäfts- und Produktportfolios hat es uns im dritten Quartal erneut ermöglicht, starke finanzielle Ergebnisse und eine gute operative Leistungsfähigkeit zu erzielen», wird CEO Joseph Jimenez in der Mitteilung zitiert. «Gleichzeitig konnten wir unsere Pipeline wesentlich vorantreiben.»

Umsatz und Gewinn gesteigert, aber unter den Erwartungen

Novartis steigerte den Nettoumsatz im dritten Quartal im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 18 Prozent auf 14,84 Milliarden Dollar. Zu konstanten Wechselkursen betrug der Anstieg 12 Prozent. Das operative Ergebnis wuchs um 14 Prozent auf 2,95 Milliarden. Der Reingewinn stieg um 7 Prozent auf 2,48 Milliarden. Im Hauptbereich Pharma stieg der Umsatz im Berichtsquartal um 9 Prozent (+3 Prozent zu konstanten Wechselkursen) auf 8,16 Milliarden Dollar.

Mit diesem Zahlenset hat Novartis die Markterwartungen beim Umsatz übertroffen, auf Ebit- und Reingewinnebene hingegen verfehlt. Analysten haben im Vorfeld gemäss AWP-Konsens mit einem Umsatz von 14,82 Milliarden Dollar, davon 8,05 Milliarden aus dem Pharmageschäft, gerechnet. Die Prognosen für den Ebit lauteten auf 3,45 Milliarden und für den Reingewinn auf 2,8 Milliarden.

Mit Blick auf das Kostensenkungsprogramm sagte Jimenez: «Diese Massnahmen sind notwendig, um sicherzustellen, dass unsere Organisation gut positioniert ist, um weiterhin unsere Zielsetzung zu erfüllen, den Patienten innovative neue Medikamente zur Verfügung zu stellen.»

(rcv/tno/awp)